Dienstag, 10. August 2010

Einzelheiten zu „Facebook Summer Camp (VI)“




Zu meinem heutigen Eintrag* in Facebook: Jesus ist in seinen Reden immer wieder auf die kommende Königsherrschaft der Himmel oder Königsherrschaft Gottes eingegangen. Luther und die meisten modernen Übersetzer haben das griechische Wort basileia, in dem das Wort König (basileus) enthalten ist, mit Reich übersetzt. Wie dieses Reich heranwächst, bleibt in den Reden Jesu teilweise ein Rätsel: es ist klein und unbeachtet wie ein Senfkorn, sagt er in Matthäus 13,31, aber es wächst. Es kann möglicherweise nicht einmal wie eine Sache von außen angesehen werden, aber es wirkt. In Lukas 17 heißt es (Verse 20 und 21):

Als er aber von den Pharisäern gefragt wurde: Wann kommt das Reich Gottes?, antwortete er ihnen und sprach: Das Reich Gottes kommt nicht so, dass man's beobachten kann; man wird auch nicht sagen: Siehe, hier ist es!, oder: Da ist es! Denn siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch.

Ich folgere daraus, daß die kleinen Schritte, die wir mit Glaube, Liebe und Hoffnung im Herzen unternehmen, deshalb nicht vergeblich sind, weil sie zu einem großen Netzwerk gehören, das weitestgehend unsichtbar aber vollkommen real die Welt umspannt. Das ist das Reich Gottes, in das wir eintreten und dessen Bürger und Agenten wir werden, wenn wir unser Denken verwandeln lassen.

* Facebook Summer Camp (VI): die bereits erwähnten Stellen, in denen es um die Möglichkeit des Umdenkens geht, stellen den Sinneswandel jeweils in den Zusammenhang einer kommenden Gottesherrschaft (http://bit.ly/8ZeFg9). Jesus hat dabei das zukünftige Gottesreich gleichermaßen als sehr klein und sehr wirkungsvoll beschrieben. In welchem Verhältnis steht es heute zu den sichtbaren Reichen der Welt?



1 Kommentar:

Peter Oberschelp hat gesagt…

Das Reich Gottes kommt nicht so, daß man es beobachten kann; man wird auch nicht sagen: Siehe, hier ist es!, oder: Da ist es! Denn siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch.

Das sind schöne Worte, die auch den ansprechen, der lediglich the faith of the faithless hat. Er wird kurz aufhorchen beim Verb BEOBACHTEN, einem Zentralbegriff der Systemtheorie, die er gleichsam negiert sieht, und er wird das MITTEN UNTER EUCH, mit dem schönen Wort Marias, in seinem Herzen bewegen; vielleicht ist es mitten unter uns, und doch wird es niemand je sehen. Er wird sich des weiteren aber darauf berufen, daß schöne Worte als Worte der Schönen Literatur sich nicht in andere Worte übersetzen lassen, so wie bestimmte Blüten, kaum gebrochen, ihre Blätter abwerfen und sich so den Vasen in unseren Häusern verweigern.