Ich habe danach
dann Facebook auch mit dieser Zielsetzung gebraucht und bin immer wieder mit
der Erwartung auf meine Facebook-Seiten gegangen, dass mir meine vielen Freunde
dort Dinge berichten, die mich weiterbringen. Rückblickend ist dies auch
vielfach gelungen, das Ergebnis könnte aber besser sein.
Um es zu verbessern schlage ich die folgenden konkreten Schritte vor:
1. Man sollte weniger Meinungen schreiben
und mehr Informationen liefern. Ein Beispiel: dass der eher linke Teil meiner
Freunde die CSU nicht mag, ist allen bekannt, das braucht man also nicht deutlich zu machen, wenn aus den Reihen der CSU ein Missverhalten in der Presse gemeldet
wird, wie etwa der Anruf des Pressesprechers Strepp beim ZDF. Aber was in
diesem Anruf beim ZDF wirklich gesagt worden ist, was überhaupt in solchen
Telefonaten gewöhnlich gesagt wird, was erlaubt ist und was nicht, das wäre
eine Information, die mich interessieren würde. Viel ist darüber in meiner
Hauptnachrichtenquelle (spiegel-online) nicht berichtet worden, vielleicht kennt
jemand eine Quelle, die mehr darüber weiß und gibt mir einen Link dahin.
2. Zu den Informationen, die man in
Facebook verlinkt, sollte man eine kurze Zusatzinformation schreiben. Das kann ein
einzelner Leitsatz aus dem Text sein, auf den man verweist oder auch eine persönliche
Bemerkung, warum man die Information wichtig findet. Dazu gehört dann
3. ganz praktisch, dass man die Technik
von Facebook nutzt, Links in einem gesonderten Fenster groß erscheinen zu
lassen, dass man dann aber - wichtig! - die URL-Adresse des Links wieder löscht und seine
eigene Bemerkung an die Stelle schreibt, wo man den Link eingegeben hatte. Ich
wundere mich über manche alten Facebook-Nutzer, die offenbar nicht wissen, dass
man die URL löschen kann, wenn der Link im zweiten Fenster erscheint. Und dann
sollte man auch etwa bei Musik bitte kurz schreiben, was einem gefällt - es genügt nicht, bei Beethovens Fünfter
Symphonie nur subjektiv zu schreiben „Beethoven – Hammer!“, da sollte schon
noch eine verbindende Information mit hinein.
4. Wir sollten alle daran arbeiten, für
unser soziales Umfeld Informationsbeschaffer zu sein. Unsere Nächsten haben ein
Recht darauf, dass wir als soziale Wesen unser Wissen teilen. Da wir
unser Wissen ja mit dem allergeringsten Aufwand weitergeben können,
ist der unterlassene Weitergabe-Klick nach dem Lesen eines besonderen
Artikels in einer online-Zeitschrift schon fast ein Straftatbestand.
5. Unsere Unzufriedenheit mit der großen,
gewohnten, alten Suchmaschine, die wir in Form der Presse haben, sollte uns antreiben.
Die Presse filtert schon immer den Strom der Informationen für uns durch, bereits
Jahrzehnte vor dem Erscheinen von Facebook und Google. Aber sie macht es falsch
und macht es altmodisch und macht es mit kommerziellen Zielen, die das Ergebnis
unzulässig beeinflussen. Wir benötigen grundlegend andere Wege, unsere eigenen
Wege.
6. Zuletzt: natürlich hat auch die
persönliche Meldung ich stehe vor dem Eiffelturm und esse eine Baguette ihren
Platz. Im Sinne einer Nutzung von Facebook als Suchmaschine wünschte ich mir aber
die Zusatzinformation, ob man empfiehlt, beim nächsten Besuch in Paris besser
Käse oder besser Salami auf die Baguette zu legen – und wenn außerdem noch der Hinweis
auf eine Sonderausstellung im Louvre hinzugefügt wird, dann ist es noch schöner.
Facebook ist eine Suchmaschine!
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