Im Dreieck zwischen den Dörfern Dreibäumen, Bergisch Born
und dem Buchholzen meiner Großeltern entspringt der Eifgenbach. Er fließt von
hier aus zunächst südlich um Wermelskirchen herum, dann an Dabringhausen vorbei
und mündet in der Nähe des Altenberger Doms in die Dhünn.
Es gibt insgesamt vier Quellen des Eifgen, die jeweils in
einem kleinen Taleinschnitt liegen. Dieser beginnt bei den oberen beiden Quellen
in einem schönen, regelmäßig geformten Randterrain, das ein wenig wie die Zuschauertribüne eines großen natürlichen Theaters aussieht. Im Zentrum dieser Arena liegt die Quelle.
Die dritte Quelle liegt etwas versteckter. Sie war in den
fünfziger Jahren, als meine Schwester Sigrid und ich bei den Großeltern Ferien
machen durften, verbreitert worden und bildete damals einen kleinen
Tümpel. An der Stelle, wo er aufgestaut war, hatte man ein Brett über den Bach
gelegt (etwa da, wo im Foto der umgestürzte Baum liegt), so dass man den Bach hier bequem überschreiten konnte.
Meine Schwester stellte sich nun auf dieses Brett, es war nass und so rutschte sie auf der glatten Unterlage aus. Sie fiel der Länge nach
in den Tümpel und musste notdürftig getrockmet und auf dem schnellsten Weg
zurück ins Haus der Großeltern gebracht werden.
Ich glaube, es war die Großmutter, die das Geschehen später
kommentierte und sagte, es sei ein rechter Affensturz gewesen. Das Wort wurd
sogleich Teil des Sprachschatzes der Familie, so dass recht bald auch die
Vettern und Cousinen wussten, was es bedeutete, wenn die Großeltern sagten,
„wir gehen zum Affensturz“. Meine Schwester hat das Wort natürlich nicht besonders geliebt.
Meine Schwester und ich, etwa 1955 |
Noch später dann ist das Gebiet renaturiert worden, indem
man vermutlich von Seiten der Ortsgemeinde dort einige Sumpfgewächse anpflanzte.
Wieder später war der gesamte Taleinschnitt vollkommen
überwuchert, so dass ich bei einem Besuch die Quelle nur mit Hilfe meiner
GPS-App auf dem Handy fand.
Heute nun präsentierte sie sich wieder in einem natürlichen
Zustand. Die Schwester Sigrid haben wir, Christiane und ich, per WhatsApp mit
einem Foto vom Affensturz gegrüßt. Sie wusste natürlich sogleich, wo wir waren.
1 Kommentar:
Eifgenbach, gern würde man die Namen aller Bäche dieser Welt kennen und im Kopf haben!
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