Donnerstag, 17. Oktober 2024

Wittgenstein, abgekürzt

 

Hier ist die  ChatGPT-Version des "Vortrages über Ethik", den der Philosoph Ludwig Wittgenstein (1889 - 1951) im Jahre 1929 gehalten hat.


Wittgenstein hält seinen „Vortrag über Ethik“ im Jahr 1929. Er beschreibt Ethik als das Streben nach dem Absoluten, nach dem Sinn des Lebens und der Welt. Er unterscheidet ethische Urteile von Tatsachenaussagen: Ethische Aussagen sind keine Beschreibungen der Wirklichkeit, sondern drücken unsere Haltung zur Welt aus. Wittgenstein argumentiert, dass solche Urteile eigentlich unsagbar sind, da sie über die Grenzen unserer Sprache hinausgehen. Dennoch spielen sie eine zentrale Rolle in unserem Leben, indem sie unsere Gefühle und unsere Art zu leben beeinflussen.

Er illustriert dies durch Beispiele: Wenn jemand sagt, „das Wunder der Welt“ sei unaussprechlich, dann meint er nicht ein faktisches Wunder, sondern ein Gefühl des Staunens, das nicht durch Sprache vermittelbar ist. In diesem Sinne sieht Wittgenstein ethische und ästhetische Aussagen als Ausdruck unserer Verwunderung über das Leben.

Wittgenstein erklärt, dass wir oft das Bedürfnis haben, über das Absolute oder das Wertvolle zu sprechen, auch wenn es außerhalb der Grenzen des Sagbaren liegt. Dies führt ihn zu der These, dass Ethik und Ästhetik transzendental sind: Sie überschreiten die Welt der Fakten, können aber nicht mit den Mitteln der Sprache erfasst werden.

Zusammengefasst vertritt Wittgenstein die Auffassung, dass Ethik eine tief empfundene, aber sprachlich nicht fassbare Dimension unserer Erfahrung ist.


Ich bin erstaunt! Als nächstes werde ich ChatGPT bitten, mir etwas von Immanuel Kant in eine Kurzversion umzuwandeln. 


Montag, 29. Juli 2024

Celine Dion singt



Si un jour, la vie t'arrache à moi,

Si tu meurs, que tu sois loin de moi

Peu m'importe si tu m'aimes

Car moi je mourrais aussi


Nous aurons pour nous l'eternitié

dans le bleu de toute l'immensité

Dans le ciel plus de problèmes

Mon amour, crois-tu qu'on s'aime?
 

Dieu réunit ceux qui s'aiment



Wenn eines Tages jedoch das Leben Dich mir entreißt
Wenn Du sterben oder weit von mir sein solltest
Es würde alles nicht von Bedeutung sein, 
wenn du mich liebst, weil auch ich dann sterben würde.

Wir werden die Ewigkeit für uns haben,
im Blau all der Unermesslichkeit. 
Im Himmel gibt es keine Probleme mehr.
Meine Liebe, glaubst du, dass wir uns lieben?

Gott vereint diejenigen wieder, die sich lieben.

Montag, 10. Juni 2024

Steinwurf durch ein Fenster der Kreuzkirche in Bonn

Gestern wurde ich Zeuge eines recht dramatischen Zwischenfalls. Während der Aufführung einer Johannespassion wurde von außen ein Stein durch das Fenster der vollbesetzten Kirche geworfen, und dieser Stein fiel aus einer Höhe von etwa 5 m, nachdem er einen der Sänger am Kopf getroffen hatte, mit einem lauten Knall auf eine hölzerne Bank.

Eigenartigerweise blieb der Vorfall von vielen Besuchern, die in der gut gefüllten Kirche um eine zentrale Bühne herum saßen, aus dem Grund unbemerkt, dass im Verlaufe der Handlung, die bei dieser Aufführung szenisch gestaltet war, eine große Anzahl von akustischen Effekten eingestreut waren, die den Knall des Steins als einen Teil der Handlung erscheinen ließen.

Die Zuhörer, die in der Nähe des Einschlags saßen, berichteten später, dass der Sänger blutüberströmt aus der Kirche herausgeleitet wurde und dass einige Polizisten am Ort erschienen. Dies konnten aber die meisten anderen Zuschauer nicht sehen oder nicht einordnen. Die Musik lief weiter, die Dirigentin konnte von ihrem Platz weder den verletzten Sänger noch die umherlaufenden Polizisten sehen und beendete das Konzert, bei dem ohnehin nur noch zwei Stücke auf dem Programm standen, kurze Zeit später.

Erst in den aufbrandenden Beifall hinein, bat sie um Gehör und gab die gute Nachricht weiter, dass der Sänger im Krankenhaus guter Dinge sei. Der Bonner Generalanzeiger meldete den Vorfall, wusste aber zu den Hintergründen nichts.

Auf dem Foto, das mein ältester Enkel kurz nach der Veranstaltung machte (sein Vater sang im Chor mit), ist das Loch gut zu sehen, welches der Stein auf seinem Weg in den Kirchenraum gebrochen hat. Der Steinewerfer, über den derzeit noch nichts bekannt ist, muss die mehr als 5 m bis zum Einschlagsloch, mit großer Kraft überwunden haben.

Samstag, 20. April 2024

Kafka

Man kann in diesen Tagen sehr viel über Franz Kafka erfahren. Sein Todestag jährt sich am 3. Juni zum 100. Mal. Zu diesem Anlass sind eine Reihe von guten Büchern erschienen, auch Filme entstanden, einer davon ist in der ARD-Mediathek anzusehen. 

Insgesamt wurde ein neuer Kafka präsentiert, der sich von dem Kafka unterscheidet, von dem mein Deutschlehrer, Dr. Werner Heldmann, ein Kafka-Experte, wie man uns sagte, im Jahre 1959 eine genaue Vorstellung zu haben glaubte. Vermutlich ging Dr. Heldmanns Kafka-Bild auf das zurück, was Kafkas Freund und Nachlassverwalter Max Brod der Welt vorgezeichnet hatte: dunkle, melancholische Augen, ein von der Welt abgewandter, ja verfolgter Mann, dem menschliche Kontakte fehlten. Immer wieder wurde sein angeblich extrem problematisches Verhältnis zu seinem Vater in den Vordergrund gestellt.

Heute sieht man Kafkas gedankliche Ausflüge in seine halb erträumten, halb realen Welten eher als ein geniales Spiel eines lebenslustigen, beruflich erfolgreichen Versicherungsjuristen an, ein Spiel, das er auch immer wieder selbst nicht ganz ernst nahm. Einmal fragte er nach einer öffentlichen Vorlesung seiner Stücke, warum die Menschen nicht häufiger gelacht hätten. Wie genial er Traum und Wirklichkeit verknüpfen konnte, geht aus einer Begebenheit hervor, die Max Brod erzählte: bei einem Besuch im Elternhaus der Familie Brod musste Kafka an dem Sessel vorbei, in welchem Vater Brod seinen Mittagsschlaf hielt. Leider wachte der schlafende Mann auf, und Kafka sagte leise: „Bitte betrachten Sie mich als einen Traum.“

Ich habe zuletzt ein Stück von Kafka gelesen, das er ganz am Ende seines Lebens in einer einzigen Nacht niedergeschrieben hat. Es heißt "Der Bau" (im Internet nachzulesen) und erzählt von einem Tier, vielleicht einem Dachs , das sich Gedanken über die Sicherheit und den Komfort macht, die es in seinem unterirdischen Bau genießt. Gewiss – man kann die zischenden Geräusche, denen das Tier im zweiten Teil der Geschichte nachgeht, als existenzielle Bedrohung deuten und nach Gründen suchen, warum Kafka gerade jetzt davon erzählt. Man kann aber auch einen spannenden, ja unterhaltenden Verlauf der ganzen Geschichte erleben und sich letztlich amüsieren.

Jemand schrieb jetzt, Kafka sei auch als Strandlektüre geeignet. Das halte ich für übertrieben, aber als Gegenmittel gegen die finstere Deutung von Max Brod ist der Gedanke vielleicht erlaubt.

Montag, 11. März 2024

Zatar



Meine Bekanntschaft mit diesem orientalischen Gewürz geht auf einen Tag im Januar 1999 zurück, als Christiane und ich in der Altstadt von Jaffa erstmals Zatar bekamen, ohne allerdings den Namen des Gewürzes zu kennen. Auch ohne zu wissen, was ich aß, muss ich beim Besuch im Restaurant Aladdin auf einer Terrasse hoch über dem Meer intuitiv verstanden haben, was den Reiz dieses Gewürzes ausmacht. 

Ich habe damals geschrieben, dass Zatar „so schmeckt, als habe man im Sommer alle wundersamen Gerüche der Bäume und Büsche des Mittelmeers darin eingefangen“.

Zatar ist eine Mischung von wildem Thymian mit gerösteten Sesamkörnern. In der Bibel kommt der wilde Thymian als Ysop vor, das Gewürz hat also eine uralte Geschichte, man kann bei Wikipedia mehr darüber lesen. Und es hat tatsächlich viel von dem Charakter der Landschaften um das Mittelmeer herum in sich.

In reiner Form habe ich Zatar kennen gelernt, als ich auf meiner Wanderung durch die West Banks zum Frühstück Fladenbrot mit einem Schälchen Olivenöl bekam und beides zusammen in eine Schüssel mit Zatar tauchen konnte. Diese wundersam kernige und aromatische Speise habe ich überall bekommen, später auch in Israel. Ich habe auch alte Leute in Palästina an den Weg- und Feldrändern gesehen, wie sie wilden Thymian gesammelt haben.

Das Restaurant Aladdin in Jaffa, auch das habe ich viel später erfahren, gehört palästinensischen Israelis und kocht entsprechend Arabisch.

Mittlerweile ist Zatar auch in Deutschland angekommen. Ich fand im Internet jetzt bei REWE das Rezept eines „Lemon-Zatar-Dip“, welches ich nach mehreren vorsichtigen Eigenversuchen auch erstmals Gästen vorgesetzt habe, die es sehr gelobt haben. Der Dip besteht aus fettem Joghurt (nach griechischer Art) mit Spinat und gehackten Artischockenherzen. Dazu runden Knoblauch, Schalotten, Zitronensaft und am Ende eine gute Prise Zatar das ganze ab.

Wer nach dem Essen ein wenig Heimweh nach dem Mittelmeer empfindet, der ist in rechter Weise vom Geist des Zatar ergriffen worden.

Montag, 26. Februar 2024

Kleinmacher und Großmacher

In dem neuen Buch How to Know a Person von David Brooks geht es um Wege, einen anderen Menschen besser kennen zu lernen. Einer der wichtigsten Hilfen dazu ist der Weg der Illuminators wie Brooks diese Menschen nennt. Ich übersetze vereinfachend mit „Großmacher“.

Diese unterscheiden sich von den Diminishers (die ich hier als „Kleinmacher“ übersetze) durch eine diametral andere Art und Weise ihren Mitmenschen zu begegnen. Ein Illuminator geht im Gespräch so sehr auf sein Gegenüber ein, dass dieses sich aufgewertet weiß. Dazu unterdrückt er den allen Menschen innewohnenden Impuls, einen Gesprächsfluss vornehmlich dadurch zu erhalten, indem man von sich selbst erzählt.*

Ein Beispiel: Frau A. war in Rom und beginnt, von ihren Eindrücken zu erzählen. Herr B. wartet das Ende dieser Erzählungen nicht ab, sondern berichtet seinerseits recht unvermittelt von seiner Reise nach Florenz. Es entsteht ein konventionelles Gespräch, bei dem aber im Ergebnis nicht herauskommt, dass Frau A. in Rom etwas erlebt hat, das ihr Wissen, ihren Horizont erweitert hat, und was Herrn B. helfen könnte, einen tieferen Einblick in das zu bekommen, was Frau A. ausmacht und bewegt.

Als Illuminator hätte Herr B. es anders gemacht, Er hätte eine Frage gestellt, welche Frau A. ermutigt hätte, mehr von ihrer Reise nach Rom zu erzählen. Weil er das nicht tut, erfährt er wesentliche Dinge nicht und trägt möglicherweise dazu bei, dass Frau A sich angesichts der Berichte des Herrn B. aus Florenz eher klein gemacht fühlt. Herr B. war hier als Diminisher am Werk.

Das ganze Buch von Brooks dreht sich um Methoden, sein Gegenüber besser kennenzulernen, indem man ihm die Möglichkeit gibt, in der sich fortspinnenden Unterhaltung immer wieder von sich zu erzählen, ohne von dem anderen unterbrochen oder auf andere Themen abgelenkt zu werden.

Ich habe beim Lesen des Buches daran gedacht, dass ich in meinem Leben bei vielen Gelegenheiten gerne ein Illuminator gewesen wäre. Ich bin recht zuversichtlich, dass mir dies auch an einigen Stellen gelungen ist, möchte aber gleichzeitig alle diejenigen um Verzeihung bitten, die ich durch eigene große Reden, durch Unterbrechungen oder einfach durch Desinteresse klein gemacht habe.

Ich habe auch daran gedacht, dass meine Lebensaufgabe als Christ eigentlich immer darin bestanden hat, anderen Menschen zu dienen. Wer groß sein will unter euch, der soll euer Diener sein, sagt Jesus in Markus 10,43. Da es heute wenig Sinn macht, anderen Menschen durch einfache technische Handreichungen zu dienen (das ist durchaus notwendig aber weniger oft gefragt), rückt der Dienst des Großmachens und der Dienst des Sich-selbst-Kleinhaltens stärker in das Zentrum der Betrachtung.

Wie schön wäre es doch, wenn die Christen in dieser Welt daran erkennbar wären, dass man nach einer Begegnung mit ihnen ein paar Zentimeter größer geworden ist!




*"In every crowd there are Diminishers and there are Illuminators. Diminishers make people feel small and unseen. They see other people as things to be used, not as persons to be befriended. They stereotype and ignore. They are so involved with themselves that other people are just not on their radar screen. Illuminators, on the other hand, have a persistent curiosity about other people." (from "How To Know a Person: The Art of Seeing Others Deeply and Being Deeply Seen (English Edition)" by David Brooks)

Donnerstag, 1. Februar 2024

Heute vor 50 Jahren: Beginn meines Berufsleben

Am 1. Februar 1974 habe ich zu arbeiten begonnen – mit einem Fehlstart. Das Flugzeug, das uns von der Hochzeitsreise zurück nach Deutschland bringen sollte, war vor Beginn der Reise für einen unbestimmten Zeitraum geplant, nach meiner Erinnerung vom 29. Januar bis zum 5. Februar. Kurz vor dem Abflug wurde uns mitgeteilt, dass der Flug nunmehr am 3. Februar stattfinden sollte.

Mein Onkel Johannes Runkel, in dessen Abteilung der Firma unserer Familie - oben sieht man das Logo - ich beginnen sollte, sagte mir nach unserer Ankunft an einem Wochenende am Telefon mit tiefgefrorener Stimme, bei jeder anderen Firma würde mir jetzt wohl wegen unpünktlichem Arbeitsantritt sogleich gekündigt. Aber ich solle kommen. Ich habe dann an einem Dienstag (5. Februar) meinen ersten Arbeitstag gehabt.

Die Voraussetzungen für einen freundlichen Empfang hatten sich schon in den Monaten zuvor verschlechtert. Der Onkel, den ich sehr gerne hatte (ich habe über ihn in diesem Blog geschrieben), lehnte mein Betriebswirtschaftsstudium rundheraus als unnötigen Umweg ab und war nah daran, mich allein deshalb gar nicht erst einzustellen.

Was mir schließlich geholfen hat, seine Zuneigung nach und nach wieder zu gewinnen, habe ich Wochen später auf Umwegen erfahren. Ich hatte in der Vorbereitung auf eine Betriebsratssitzung gesehen, dass die mit dem Schmieren von unzähligen Brötchen beauftragte Mitarbeiterin es nicht rechtzeitig schaffen würde, vor der Sitzung alle Brötchen vorbereitet zu haben. So habe ich mir kurzerhand ein Messer genommen und ihr geholfen.

Das hat man meinem Onkel dann offenbar berichtet und er hat einem seiner Freunde erzählt, dass ihm mein bescheidenes Auftreten gefallen habe. Der Freund erzählte es meiner Mutter, und meine Mutter erzählte es mir. Ich war beim Onkel wieder in Gnaden.

Im Nachhinein sehe ich auch die Kehrseite dieser Geschichte: in der Firma meiner Familie konnte man mit einem bescheidenen Auftreten mehr Respekt gewinnen als mit erfolgreichen Jahresabschlüssen. Die Abteilung, in der ich recht bald Geschäftsführer wurde, hat nicht lange überlebt. Das lag nicht alleine an mir, aber wenn ich meinen Beruf heute noch einmal bei Null anfangen könnte, würde ich versuchen, mein Renommee mehr auf Erfolg und weniger auf menschliche Faktoren zu gründen.

Indem ich dies niederschreibe, kommen mir allerdings Zweifel. Im Rückblick auf 50 Jahre erkennt man einige Grundzüge des eigenen Wesens. Und vielleicht passt das Bild vom Brötchen schmierenden guten Kameraden besser zu mir als das Bild vom knallharten Strategen.