Hier zunächst die Auseinandersetzung von Kardinal Dolan und den Sisters of Charity aus der Catholic Review.
Eine kritische Reaktion von deutscher Seite hat der von mir sehr geschätzte Jesuitenpater Klaus Mertes in der "Zeit" verfasst. Er sagt – mit meinen Worten – dass der Nationalismus von Kirk wie ein Vorzeichen vor der Klammer seiner sonstigen Gedanken steht. In der Klammer mag stehen, was will, der Nationalismus verkehrt alles ins Negative. Hier sein Artikel "Sie haben den Namen des Herrn missbraucht."
Ich bin gegenüber dieser Bewertung kritisch und schätze eher die ebenfalls konservative, aber differenzierte Bewertung von zwei Journalisten der New York Times.
David Brooks stellt – anders als Klaus Mertes – die genuine Religiosität von Charlie Kirk in den Vordergrund. Er hält es für möglich, dass seine Bewegung bessere Politiker als den moralisch fragwürdigen Donald Trump hervorbringt. Er warnt aber davor, dass die neue Religiosität zusammen mit einer ungezügelten politischen Radikalität eine gefährliche Mischung darstellen kann. Er lässt dabei offen, ob es zwangsläufig dazu kommen muss. Ich zitiere aus seinem hier vollständig nachlesbaren Artikel "We Need to Think Straight About God and Politics":
But the events of the past week have proved that this is a genuinely religious movement and Charlie Kirk was a genuinely religious man. The problem is that unrestrained faith and unrestrained partisanship are an incredibly combustible mixture. I am one of those who fear that the powerful emotions kicked up by the martyrdom of Kirk will lead many Republicans to conclude that their opponents are irredeemably evil and that anything that causes them suffering is permissible. It’s possible for faithful people to wander a long way from the cross.
Ross Douthat sieht ebenfalls die Chancen, die ein christliches Revival mit sich bringen kann, warnt aber ebenfalls vor einer religiösen Bewegung, die nur für ihre Stärke und ihren Glauben bekannt ist – aber nicht für ihre Liebe. Auch hier ein Zitat aus dem Artikel "Christianity after Charly Kirk"
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