Heute wurde die Kastanie vor unserem Haus gefällt. Im Winter zeigten sich große Pilze in ihrer Rinde, ein Experte riet uns zum Fällen - das Wassersystem unter der Rinde sei zerstört, der Baum werde bereits in diesem Frühjahr keine Blätter mehr treiben, die Äste nach und nach herabstürzen.
Die Gartentruppe der Gefährdetenhilfe benötigte einen halben Tag, um vom Hubwagen aus Ast für Ast zu entfernen. Zuletzt blieb nur ein etwa 3 m hohes Stück Stamm übrig, das krachend fiel. Ich habe diesen Sturz gefilmt und weiß jetzt nicht recht, ob ich meinen Töchtern (alles erwachsene Menschen, derzeit in Bonn, Berlin, Kairo und Maastricht) raten soll, mit diesen Bildern im Kopf Abschied zu nehmen von einem Stück ihrer Kinderzeit.
Mein Sohn Matthias stand dabei, als ich filmte. Er ist von der Bundeswehr zurück und verdient sich seit heute in meinem Büro für ein paar Wochen etwas Geld. Er hat nicht verraten, was er beim Sturz des Baumes empfand, aber ich habe es auch nicht erwartet, er ist da eher ein Schweiger.
Mir gefiel bei der Heimkehr am Abend immerhin der viele frische Wind vor dem Haus. Wir kommen ein bißchen aus dem Versteck heraus nach vorne, fand ich.
Außerdem kommt als weiterer Trost morgen bereits der neue: Quercus palustris, die Spree- oder Sumpfeiche.
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