Dienstag, 29. Juni 2010

WM-Statistik (IV)




Nach Abschluß des Achtelfinales ist Barcelona weiterhin die Mannschaft mit den meisten Spielern im Turnier (13) und den meisten gespielten Minuten (3.219), weiterhin gefolgt von Liverpool, Chelsea und München. Real Madrid hat sich auf Platz 6 verbessert.

Barcelona (3.219 / 13)
Liverpool (2.691 / 10)
Chelsea (2.536 / 12)
Bayern (2.489 / 10)
Inter Mailand (2.315 / 9)
Real Madrid (2.192 / 9)
Udinese Calcio (2.016 / 8)
Arsenal (1.835 / 9)
Everton (1.678 / 7)
Panathinaikos (1.672 / 10)

Durch das Weiterkommen der Deutschen wird sich Bayern nach meiner Hochrechnung in der nächsten Runde auf Platz 2 verbessern. Inter Mailand und Real Madrid werden Chelsea auf Platz 6 absinken lassen. Ajax Amsterdam kann Neunter werden.



Drama im Elfmeterschießen




Ich hatte auf Japan getippt, nach dem torlosen Unentschieden gegen Paraguay nach Verlängerung. Die Japaner würden im Elfmeterschießen mit der meditativen Kraft des Ostens den Ball zunächst ins Tor denken und ihn dann mittels ihrer maschinenhaften Mentalität auch real darin unterbringen.

Ich behielt zunächst Recht, denn die ersten Elfer der Japaner waren erheblich schöner als die flachen Schüsse der Paraguayer, an denen der japanische Torwart fast immer die Finger dran hatte. Die Japaner dagegen schossen hoch, getreu der Regel, daß 99% aller Elfmeter reingehen, wenn man sie nur über einen Meter hoch schießt. Irgendwann mußte der erste Paraguayer scheitern, das war klar.

Den schönsten Elfmeter schoß der als vierter Schütze eingeteilte Yuichi Komano (Foto), unter Vertrag bei einem Verein mit dem klingenden Namen Jubilo Iwata. Sein Schuß war scharf und präzise geschossen, links oben, nicht über einen sondern sogar über zwei Meter hoch, er paßte genau in den Winkel. Man hätte dem Torwart vor dem Schuß die Stelle des Einschlags zeigen können, er hätte sie trotzdem niemals erreicht.

Aber dann kam einer jener schicksalhaften Schmetterlinge oder Grashalme, die nach der östlichen Mythologie unser Schicksal bestimmen – der Schmetterling, dessen Flügelschlag der aufgestauten Kraft des Windes den Impuls gibt, als Orkan loszubrechen, der Grashalm, der einen Jabulani-Ball um die entscheidenden 0,2 mm anhebt, damit sie in dem sich schnell während des Flugs vergrößernden Winkel am Ende zu den 5 oder 10 cm werden, die den Ball statt ins Tor gegen die Latte knallen lassen.

So geschah es. Der Rest ist allen bekannt, Paraguay ist weiter, die Welt hat noch nie so viele Japaner kollektiv weinen sehen.



Samstag, 26. Juni 2010

WM - eine neue Weltordnung, blast die Vuvuzelas!




Ein weiterer Artikel der New York Times beschreibt den grenzenlosen Enthusiasmus der Länder die es dem alten Europa* gezeigt und sich für das Weiterkommen qualifiziert haben. Die südamerikanische Gruppe ist mit ihren fünf Mannschaften komplett weiter, die Nord- und Mittelamerikaner haben nur Honduras verloren und sind mit Mexiko und den USA im Rennen, die Südkoreaner und Japaner stehen erstmals außerhalb des eigenen Landes in einem Achtelfinale und feiern zu nachtschlafener Zeit die Siege ihrer Mannschaften.

Erstmals seit der Erweiterung der WM auf 32 Mannschaften in 1986 stehen mehr amerikanische als europäische Teams unter den letzten 16, es heißt in diesem Vergleich jetzt 7 : 6 für „The Americas“, nachdem es gemäß den alten Regeln für die Qualifikation bei Beginn des Turniers noch 13 : 8 für Europa stand.

Die New York Times hat beobachtet, daß die Amerikaner, Süd, Mitte, Nord, es besser verstehen, sich unter das heimische Volk zu mischen und sich dort Freunde zu machen. Die Brasilianer konnten das immer schon, die anderen haben es gelernt.

Die Europäer dagegen bunkern sich in Nobelhotels ein und kommen irgendwie im Lande nicht an. Sieben von ihnen sind wie gesagt bereits wieder abgereist. Die New York Times hat kein Bedauern für sie, besonders nicht für die prominentesten davon:

Something got under the skin of the surly, withdrawn, self-obsessed and now departed French and Italians. They are big names in soccer, but of small consequence to the World Cup as it goes forward without them.

They will not be missed. The old order is dead, long live the new. Blow those vuvuzelas.

* zu Beginn 13 Teilnehmer, davon aber sieben bereits ausgeschieden, die sechs verbleibenden spielen gegeneinader, nur drei werden also unter die letzten acht kommen




WM – mehr als nur Statistik




Das ist es, was mich am Fußball fasziniert: wie er immer wieder zu einem Spiegel neuer Entwicklungen und Tendenzen in der ganzen Welt wird. Die kluge New York Times sieht das alles aus der kühlen Distanz eines Beobachters, der nach wie vor eher etwas mit Baseball und American Football anfangen kann, die gesellschaftliche Einbindung der großen Massensportarten nach meinem Eindruck jedoch perfekt versteht.

Er habe auf der Pressekonferenz, auf der sich Raymond Domenech verabschiedete, schreibt der bekannte politische Kommentator, Roger Cohen, (Foto) gewalttätige Gefühle gegen den französischen Trainer unterdrücken müssen, so sehr habe ihm dessen anmaßende deconstruction des Begriffs von „Würde in der Niederlage“ mißfallen. Domenech hatte zu erklären, warum er dem Trainer der Gastgeber nach dem Spiel den Handschlag verweigert hatte.

Cohen schließt in seinem Artikel eine sehr hellsichtige Analyse darüber an, was in der Integration des multi-ethnischen Teams der Franzosen schiefgegangen ist, nachdem es noch 1998 bei der für Frankreich siegreichen WM im eigenen Land so überzeugend gelang.

Die Stimmung in Frankreich hat sich verändert, sagt Cohen. „Frankreich wird nicht dadurch geeint, daß man Schleier aus dem Land verbannt“, sagt er und fügt nicht ohne Stolz auf sein eigenes Land und dessen erfolgreiches multi-ethnische Soccer-Team an: „something is working in America that’s dysfunctional in France. I know where I’d rather be an immigrant”.

Am Fußball ist abzulesen, welche Länder lohnenswerte Ziele der weltweiten Migrationsbewegungen sind und welche nicht, muß man folgern. Es ist also doch nicht ganz so verkehrt, in diesen Tagen am Bildschirm zu hängen, und Fußball zu gucken.







WM-Statistik (III)




Auch nach Abschluß der dritten Spielrunde ist Barcelona weiterhin die Mannschaft mit den meisten Spielern im Turnier (13) und den meisten gespielten Minuten (2.499), gefolgt von Liverpool und Chelsea, welche die Plätze getauscht haben.

München bleibt vierter, Wolfsburg mit u.A. zwei Brasilianern hat sich auf Platz 14 verbessert.

Barcelona (2.499 / 13)
Liverpool (2.154 / 10)
Chelsea (2.150 / 12)
Bayern (1.897 / 10)
Inter Mailand (1.858 / 9)
Arsenal (1.756 / 9)
Udinese Calcio (1.744 / 8)
Real Madrid (1.662 / 9)
Panathinaikos (1.582 / 10)
Juventus Turin (1.539 / 8)

Nachdem sich Spanien für das Weiterkommen qualifiziert hat, wird Barcelona auch nach dem Achtelfinale oben bleiben (es fehlen allerdings ein Grieche und zwei Franzosen), Chelsea hat fünf Abgänge, den Liverpoolern wird ebenfalls ein Grieche und dazu ein Däne fehlen, bei Bayern fällt Ribéry weg, dafür kommt Robben wohl verstärkt zum Einsatz.

Bislang sind 576 der gemeldeten 736 Fußballer auf dem Platz gewesen, das sind 78%. Zu Hause sind sie in 244 unterschiedlichen Mannschaften aus 48 Ländern.



Montag, 21. Juni 2010

WM-Statistik (II)




Auch nach der zweiten Spielrunde hat der FC Barcelona weiterhin die meisten Spielerminuten aufzuweisen, 1.679 sind es insgesamt, mit 13 unterschiedlichen Spielern. Es folgen dicht beieinander Chelsea und Liverpool, die Bayern sind von Platz 3 auf Platz 4 abgerutscht. Ihnen könnte ein Einsatz von Robben helfen, wieder weiter nach vorne zu kommen.

Barcelona (1.654 / 13)
Chelsea (1.521 / 11)
Liverpool (1.511 / 10)
Bayern (1.363 / 9)
Arsenal (1.222 / 8)
Inter Mailand (1.211 / 9)
Real Madrid (1.183 / 8)
Udinese Calcio (1.139 / 8)
Juventus Turin (1.135 / 8)
Panathinaikos (1.077 /8)

Der zweitbeste deutsche Verein? Auf Platz 20 der VfL Wolfsburg (693 Minuten / 6 Spieler).



Mittwoch, 16. Juni 2010

WM-Statistik






Die ersten Spiele der Fußball-WM habe ich fast komplett am Fernseher verfolgt und mir dafür mein sogenanntes Presse- und Informationszentrum aufgebaut (Foto). "Eijen Schrievdesch, rääts de Akten, links de Bütteren" wie bei uns zu Hause früher eine Mutter zitiert wurde, die über den Büroberuf ihres Sohnes stolz war.


Im Internet gab es viele Informationen, wie etwa die Namen der Spieler, im Excel-Format, daraus habe ich eine Tabelle mit den Einsatzzeiten der Fußballer gefertigt, sortierbar u.a. nach dem Heimatverein.


Nach meiner Berechnung hat der FC Barcelona in der ersten Spielrunde die meisten Spielerminuten aufweisen können, 846 an der Zahl mit 13 unterschiedlichen Spielern. Es folgen Chelsea und die Bayern.


Barcelona (846 / 13)
Chelsea (779 / 11)
Bayern (716 / 9)
Inter Mailand (642 / 8)
Liverpool (631 / 9)
Udinese Calcio (614 / 8)
Real Madrid (583 / 7)
Juventus Turin (579 / 8)
Arsenal (563 / 7)
Amsterdam (562 /9)

Nach Ländern aufgeteilt ist England unschlagbar, 91 dort spielende Fußballer waren bislang auf dem Platz, 6.803 Minuten lang.


England (6.803 / 91)
Deutschland (4.197 / 58)
Italien (3.397 / 44)
Spanien (2.755 / 41)
Frankreich (2.072 / 26)
Niederlande (1.319 / 21)
Griechenland (1.147 / 16)
Portugal (828 / 12)

Nun muß es fürs erste genug sein. Die Spiele sind oft eher langweilig, und drei davon am Tag ist des Guten zuviel.






Donnerstag, 10. Juni 2010

Behindert Facebook das Open Web?




In einem Artikel der New York Times schreibt Randall Stross über die durch Facebook veränderte Art und Weise, wie man sich im Internet Informationen beschafft. Früher hat man aktiv über Google nach dem gesucht, was man aus dem Strom des verfügbaren Wissens für sich selbst herausfischen wollte. Heute läßt man sich diese Informationen eher passiv abwartend ins Haus bringen - herausgefiltert durch die Freunde, die man bei Facebook hat.

Aus dem Artikel:

Facebook has redefined the way its users go about obtaining information.

“Information is becoming less of a destination that we seek online,” says Anthony J. Rotolo, assistant professor of practice in the School of Information Studies at Syracuse University. “Instead we are expecting it to come to us in a social stream.”

In the Facebook stream, friends, not search engines, are the trusted sources.



Facebook hat außerdem, sagt der Autor, dazu geführt, daß weniger allgemein zugängliche Informationen von Privatleuten ins Netz gestellt werden - etwa durch Blogger. Sie geben ihre Inhalte jetzt eher in Facebook ein, wo sie aber nicht allgemein zugänglich gemacht werden, also nicht gegoogelt werden können.



Donnerstag, 3. Juni 2010

Der 10.000te Besucher




Heute abend, kurz nach dem Länderspiel Deutschland : Bosnien-Herzegowina, das 3 : 1 endete, hat Besucher Nr. 10.000 diesen Blog aufgerufen.

Er hat sich danach sogleich via Facebook selbst identifiziert (bei Sitemeter stand nur "Germany", keine Stadt).

Es ist Herr Dr. Theo Endleß,


der in Facebook mit obigem Bild und außerdem mit diesem falschen Namen eingetragen ist. In Wirklichkeit heißt er anders, aber weil er ein Mensch ist, der auf die Persönlichkeitsrechte des Einzelnen im Internet allergrößten Wert legt, geht er mit gutem Beispiel voran und verwischt alle seine Spuren.

Wir diskutieren seit Jahren über dieses leidige Sicherheitsthema. Ich bin eher unbekümmert und halte es mit einem der Facebook-Leute, die gesagt haben sollen, wenn Sie etwas nicht im Internet veröffentlicht haben wollen, dann tun Sie es doch einfach nicht. Dr. Endleß sieht das anders, und ich lasse ihm seine Meinung. Bei mir kann jeder denken, was er will!

Nicht wahr, Herr Dr. Endleß?

Als Preis für ihn plane ich ein Abendessen. Mal sehen, ob er sich anlocken läßt. Er wohnt etwa eine Autostunde von hier.




Mittwoch, 2. Juni 2010

Nochmal: Cemal Bey





Am Ende meiner Serie von Portraits aus Istanbul will ich eine kleine muslimische Predigt weitergeben, die uns Cemal Uşak in der Schriftstellerstiftung gehalten hat. Ich ergänze sie um eine alte Erinnerung an eine ganz ähnlich lautende christliche Predigt, die ich vor Jahren hörte.

Cemal Uşak erzählte uns von der friedensstiftenden Mission der verschiedenen Gülen-Foren, zu denen man zunächst verfeindete Türken, später aber auch Gruppen anderer Länder eingeladen hat. Ja, sagte Cemal Bey, die Menschen kommen mit starken Überzeugungen und hart urteilenden Worten, und sie wollen dabei im Namen Gottes sprechen, bismi Allahi wie es im Arabischen* heißt, wo das Reden im Namen Gottes die beiden ersten Worte des Korans bildet. Nun sei es natürlich notwendig, daß in dieser Welt im Namen Gottes geredet wird, die Welt braucht Licht von Gott. Aber ungewiß ist, was genau Gott denn verlangt, daß es in seinem Namen geredet wird.

Eine Hilfe kann uns, sagte Cemal Bey, der erwähnte Anfang des Korans geben, der vollständig zitiert wie folgt lautet:

Bismi Allahi, al-rahmani, al-rahimi.
Im Namen Gottes, des Gnädigen, des Barmherzigen.


Cemal Uşak fuhr fort: wenn unsere Worte im Name Gottes gesprochen sein wollen, dann müssen wir uns als erstes befleißigen, daß diese Worte von seiner Gnade und Barmherzigkeit getragen sind. Das schließt unversöhnliche und verurteilende Worte aus.


Ähnlich hörte ich es vor vielen Jahren von einem jungen Pastor, der das unter Christen berühmte

Freuet euch in dem Herrn allewege.

aus dem Philipperbrief (Kapitel 4,4) mit den gleich darauf folgenden Worten verband:

Eure Lindigkeit laßt kund sein allen Menschen! Der Herr ist nahe.

Auch der junge Pastor sagte: wir wollen gerne aus dem Wissen heraus reden, daß Jesus bald wiederkommt und das Ende aller Dinge nahe ist. Und wir werden dabei drohend und verurteilend. Aber derjenige, der weiß, daß das Ende aller Dinge wirklich nahe ist, soll dem Philipperwort folgen und seine Lindigkeit (ein altes Lutherwort, das mittlerweile in der revidierten Lutherbibel durch das weniger farbige Wort Güte ersetzt wurde) den Mitmenschen zeigen.

Cemal Uşak würde ergänzen: und damit die Gnade und Barmherzigkeit Gottes in der Welt aufleuchten lassen.



* im Hebräischen, wo sem oder schem „der Name“ bedeutet, würde es ganz ähnlich heißen b’schem elohim. Auch das rahmani / rahimi würde mit seinem Konsonantenstamm R-H-M, der im semitischen den umschließenden und bergenden Mutterleib anklingen läßt, im Hebräischen ähnlich lauten: rehem.










Dienstag, 1. Juni 2010

Vater Demetrius




Ich weiß nicht, ob der stattliche Gottesmann in der reich geschmückten Kirche St. Georg tatsächlich Demetrius heißt, aber da alle bisherigen Portraits den Namen des Portraitierten trugen, will ich ihn nicht namenlos lassen. Er teilte an diesem zweiten Pfingsttag die Messe aus, große Brotstücke aus einem Korb, die Gläubigen bedankten sich mit einem ehrfüchtigen Handkuß bei ihm. Zuvor hatten sie den schönen Gesängen gelauscht und im Duft des Weihrauches und im Glanz der Ikonen dem Göttlichen nachgesonnen, das für die Orthodoxen, deren informelle Weltzentrale diese Kirche im Istanbuler Stadtteil Fener ist, überwiegend wortlos und unaussprechlich bleibt.

Vor dem Hintergrund der bilderlosen Welt des Islam rundherum in der Stadt wird der Unterschied zur Sinnenhaftigkeit des orthodoxen Glaubens besonders deutlich. Moslems können nicht beten, wenn Bilder im Raum sind, sie entfernen sie vorher. Orthodoxe Gläubige dagegen können kaum ohne die Gegenwart von Bildern beten, sie sehen durch eine Ikone (links die in der Kirche ausgestellte Heilige Theophanu) hindurch in den geöffneten Himmel und empfinden alle Worte, die man über Gott zu sagen versucht, alle Bücher, die man über ihn schreibt, dagegen als schwach und farblos.

Mit meiner ebenfalls bilderlosen Prägung durch einen Nebenzweig des Calvinismus, in dem ich aufgewachsen bin, stehe ich hier den Moslems näher, das merke ich beim Betreten der Kirche fast mit einem kleinen Erschrecken. Die Trennlinien und entsprechend die Übereinstimmungen zwischen Religionen und Konfessionen folgen eigenartigen Plänen. Ließe man einen Moslem mit einem Protestanten, einem Katholiken und einem Orthodoxen für längere Zeit in einem Raum allein, so würden sich überraschende Allianzen ergeben.

Ich frage mich, ob man es sich zu einfach machen würde, wenn man gelegentlich einmal alles erlaubt sein läßt. Wie schön hier in St. Georg der Weihrauch riecht! Ob er nicht auch unserer Baptistenkirche gelegentlich gut täte? Und ob man nicht manchmal besser beten könnte, wenn ein Bild von Jesus oder zumindest ein Kruzifix mit einem leibhaftigen Abbild Jesu daran an der Wand hinge?

Schluß mit sochen Gedanken! Ich bin und bleibe Calvinist und bleibe mein Leben lang dazu verurteilt, vor weiß getünchten Wänden über Gott nachzudenken und ihn anzubeten. Aber ein Stück Brot aus der Hand von Vater Demetrius, dargereicht unter diesen wunderbaren Kronleuchtern, das hätte ich jetzt trotzdem gern.