Freitag, 20. April 2012

Neues über Samaria

Drei Wochen nach meiner in Samaria angesiedelten Facebook-Predigt berichtet zu meiner Überraschung auch der "Spiegel" über das Land um den heiligen Berg Garizim. Vieles von dem, was ich für die Predigt zusammengetragen habe - vom Dorf Kiryat Luza über die Bundeslade auf dem Ebal bis zum Vermächtnis des Mose - ist auch im Spiegelartikel enthalten. Was ich nicht hatte, sind die schönen Bilder von Priestern und Gottesdiensten der heutigen Samaritaner.


Und natürlich - der Spiegel deutet alles ganz anders. Neue Erkenntnisse, die Archäologen in jüngster Zeit gewonnen haben, konstruiert er zu der Geschichte eines zentralen jüdischen Heiligtums, das angeblich immer, dem Befehl des Mose entsprechend, auf dem Berg Garizim geblieben ist und viel mächtiger war als die Konkurrenz in Jerusalem. Die habe, legt der Spiegel nahe, den salomonischen Tempel gewissermaßen aus Neid erfunden, mitsamt den nur fiktiven Königen Saul, David und Salomo dazu. Alles Schwindel! sagt der Spiegel.



Ich kann dieser Theorie nicht folgen und sehe erneut den Schwindel des Spiegel, der uns seit Augsteins Zeiten glauben machen will, die großen Gestalten des Glaubens seien eher mittelmäßige Menschen gewesen, die erst von ihren Anhängern und Nachfolgern zu dem gemacht wurden, was spätere Generationen über sie glaubten. Nun soll also auch der Tempel in Jerusalem eine Erfindung judäischer Public Relation sein.


Mein Ärger hält sich allerdings in Grenzen. Ich freue mich über das Interesse, das jetzt plötzlich rund um den palästinensischen Berg Garizim entsteht.


Es wird erfreulicherweise noch verstärkt durch einen neu erschienenen Wanderführer durch das Land Palästina und einen Bericht des britischen "Guardian" über das Wandern dort, den mir Fraund Mohammad als Link schickte. Die Wege führen alle auf den Garizim. Nächstes Jahr muss ich hin!









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