Von den folgenden drei Abschnitten habe ich probeweise je
einen mit der Hand geschrieben, über eine Computertastatur eingetippt oder in
mein Spracherkennungssystem "Siri" des iPhones diktiert. Ich habe
kurz meine Meinung über alle drei Methoden dargelegt und frage jetzt: kann man
aus den Texten erkennen, wer auf welche Weise entstanden ist?
Was das Schreiben mit der Hand betrifft, so ist dies der
Vorgang, der das Nachdenken über den Text am meisten verlangsamt. Die Hand
folgt dem Gedanken zögerlicher als bei den anderen beiden Methoden, oft
langsamer als es einem vielleicht recht ist. Ich glaube,
dass dieses langsame, nachdenkende Schreiben den Menschen vor Augen steht, die den Urtext eines Buchs am liebsten mit schwerem Füllhalter entworfen sehen möchten. Der Schriftsteller Ernst Jünger hat empfohlen, man solle zur Übung die guten Texte berühmter Leute einfach einmal abschreiben, um die auf diese Weise verlangsamten Gedanken noch besser nachvollziehen zu können. Langsamkeit erscheint hier als eine Tugend. Der Nachteil ist aber – ich habe es heute selbst ausprobiert – dass man selten den Eindruck eines komplett fertig gestellten Satzes vor sich hat. Immer sind Worte durchgestrichen und mit kleinen Kritzeleien überschrieben, Worte sind eingefügt oder manchmal einfach unten auf den Rand geschrieben. Der Eindruck des fertigen Textes entsteht auf diese Weise nicht.
dass dieses langsame, nachdenkende Schreiben den Menschen vor Augen steht, die den Urtext eines Buchs am liebsten mit schwerem Füllhalter entworfen sehen möchten. Der Schriftsteller Ernst Jünger hat empfohlen, man solle zur Übung die guten Texte berühmter Leute einfach einmal abschreiben, um die auf diese Weise verlangsamten Gedanken noch besser nachvollziehen zu können. Langsamkeit erscheint hier als eine Tugend. Der Nachteil ist aber – ich habe es heute selbst ausprobiert – dass man selten den Eindruck eines komplett fertig gestellten Satzes vor sich hat. Immer sind Worte durchgestrichen und mit kleinen Kritzeleien überschrieben, Worte sind eingefügt oder manchmal einfach unten auf den Rand geschrieben. Der Eindruck des fertigen Textes entsteht auf diese Weise nicht.
Mit der Tastatur zu schreiben kann für Leute wie mich, die
nur mit den beiden Zeigefingern tippen können, leicht ermüdend sein. Und
ermüdend heißt dann auch oft, dass man beim Tippen Fehler macht und etwa
"Hasu" statt Haus und "Faru" statt Frau schreibt. Das hält
ungemein auf. Den Cursor auf das falsche Wort zurückbringen, es korrigieren und
dann den Cursor wieder ans Ende des Geschriebenen zu setzen, ist ein
ärgerlicher Vorgang, auch wenn Fehler (im Gegensatz zum Schreiben mit der alten
Schreibmaschine) ja eigentlich problemlos toleriert werden. Hier könnte man
sich allerdings helfen und häufig gebrauchte Wörter als Bausteine
speichern, damit man sie dann über ein Kürzel abrufen kann. Das hilft,
besonders wenn die Wörter lang sind wie etwa in meinem Beruf das Wort
"Eigentümerversammlung", für das ich das Kürzel "etv" habe
(danach dann auf F3 drücken). Aber trotz aller Hilfen merke ich meist schon auf
der zweiten DIN-A-4-Seite wie der Ärger über die vielen Korrekturschritte in
mir aufsteigt und ich mich frage, wo mein iPhone ist und seine schöne
Spracherkennung.
Mit der Spracherkennung - die übrigens auf verblüffende
Weise oft bis zu 98% richtige Ergebnisse liefert - wird die lebendige
Spannkraft eines gesprochenen Satzes unmittelbar zu Papier gebracht, oder sagen
wir besser: auf eine lesbare Unterlage. Wenn es der Vorteil des
handgeschriebenen Textes ist, dass man etwas länger über einzelne Passagen
nachdenken muss, so kann es gerade sein Nachteil sein, dass die innere Linie
eines Satzes, seine eingeborene und oft einfache Logik durch Unterbrechungen im
Denken verloren geht. Ich ärgere mich über komplizierte wissenschaftliche Texte
in Fachbüchern, wenn aus ihnen der Eindruck entsteht, dass sie nie je ein
Mensch einem anderen vorgelesen hat. Sie würden dann ganz anders lauten. Ich
bemühe mich auch bei beruflichen Texten um einen schön geraden Gedankenfluss,
und nach meinem Eindruck ist der beste Weg dahin der Ursprung im gesprochenen
Wort.
Nun - welcher Absatz ist wie entstanden?
1 Kommentar:
Lösung:
Abschnitt 1 mit Spracherkennung
Abschnitt 2 mit der Hand
Abschnitt 3 mit der Tastatur
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