Donald Trump hat vor dem nationalen Gebetsfrühstück
gesprochen, 19 Minuten lang. Die Rede ist aufgezeichnet (im Video ab Minute 1:01) und dann mit einem
wörtlichen Transkript versehen worden, unter dem Video zu lesen.
Trump beginnt mit dem üblichen Small Talk, zunächst einem
Verweis auf die Geschichte des Gebetsfrühstücks und dann dem ersten kleinen
Witz
I hope to
be here seven more times with you.
Es folgt die übliche Erwähnung von großen Namen, die ihm
gerade so einfallen. Zum neuen
Außenminister
Tillerson sagt er
I think
he's going to go down as one of our great, great secretaries. We
appreciate it.
Etwas von oben herab lobt er seinen Vorredner, den schwarzen
Pastor Barry Black*, der gerade eine echt afro-amerikanische, engagierte
Predigt gehalten hat, in onkelhafter Weise:
I don't even know if you're a Democrat or if you're a Republican, but I'm appointing you for another year -- the hell with it.
Weiter im Lob: sein Vorredner und Geschäftspartner Mark Burnett, mit dem er die Fernsehshow Apprentice organisiert hat. Bei dieser Gelegenheit rühmt er sich in bewährter Weise noch einmal selbst, indem er erzählt, wie er einen der Konkurrenten Burnetts eigenhändig entlassen hat.
I actually got on the phone and fired him
myself because he said, you don't want to do it, it'll never work,
Arnold Schwarzenegger bekommt sein Fett weg, er ist
Nachfolger in der Show und hat schlechtere Publikumswerte als Trump
And I want
to just pray for Arnold, if we can, for those ratings, okay?
Über den Vizepräsidenten Pence sagt er
on the
scale of 0 to 10, I rate him a 12, okay
und kommt dann zum frommen Teil seiner Rede:
five words
that never, ever fail to touch my heart. That's: "I am praying for
you." I hear it so often
Um sein weiches Herz zu beweisen erzählt er von der
Beerdigung eines gefallenen Soldaten, findet aber für seine persönlichen
Eindrücke nur oberflächliche Worte.
William
"Ryan" Owens, as America's fallen hero was returned home. Very, very
sad, but very, very beautiful. Very, very beautiful.
We will never forget the men and women who wear the uniform,
sagt er und fügt hinzu
believe me
– gerade so, als ob es nicht
selbstverständlich ist, ihm zu glauben. Das ist es auch nicht, ich kenne aus
meinem Berufsleben eine Reihe von Geschäftsleuten, die ganz ähnlich ihre
Übertreibungen mit „glauben sie mir das!“ oder „ganz ehrlich!“ zu
unterstreichen versuchen.
Er erwähnt kurz, das materielle Erfolg nicht glücklich
macht, niemand weiß das besser als er, der Erfolgreiche, sagt er selbst.
Schließlich kommt er auf Gott zu sprechen und verbindet den
Gedanken an ihn mit religiösen Freiheiten. Damit kommt er dem Ziel seiner Rede,
seine häßliche Einwanderungspolitik zu verteidigen, einen großen Schritt näher
The God who
gave us life, gave us liberty, zitiert er Thomas Jefferson
Deshalb will Trump (I will get rid of it and totally
destroy) das Johnson Amendment des amerikanischen Präsidenten Lyndon Johnson
von 1965 aufheben, und damit religiösen Vereinigungen ihren Steuervorteil erhalten,
wenn sie sich politisch äußern.
Über die Probleme der Welt sagt er in seiner hemdsärmeligen
Art
The world
is in trouble, but we're going to straighten it out. Okay? That's what I do. I
fix things. We're going to straighten it out.
Und wieder
Believe me
Und gerade weil er es so hemdsärmelig sagt fällt es einem
schwer, daran zu glauben, dass er die verstandesmäßigen Fähigkeiten für das
Fix, für echte Problemlösung hat. Nach seinem Hin und Her der letzten Tage in
der Israelpolitik muss man fürchten, dass ihm hier die Kapazität fehlt.
Aber er hat – by the way - einen scharfen Hund, der die
Probleme für ihn löst:
- and, by
the way, General, as you know, James "Mad Dog" -- I shouldn't say it
in this room -- Mattis. Now, there's a reason they call him "Mad Dog
Mattis" -- he never lost a battle. Always wins them and always wins them
fast.
Dehslab verspricht
er
my administration
will do everything in its power to defend and protect religious liberty in our
land
Und um das zu tun, muss er einige Freiheiten einschränken,
denn
Our nation
has the most generous immigration system in the world. But these are those and
there are those that would exploit that generosity to undermine the values that
we hold so dear.
Das kann hässlich werden, aber am Ende wird alles o.K. sein.
Believe me.
* die vorangegangene Rede von Barry Black (68 Jahre alt,
im früheren Leben als Militärseelsorger bis in den Rang eines Konteradmirals
aufgestiegen, im Video Minute 23 bis 49)) ist ein schönes Beispiel afro-amerikanischer
Predigtkultur. Ganz überzeugt hat sie mich nicht – ich habe auf unserer Hochzeitsreise
im Jahr 1973 in Chicago eine ähnliche Rede gehört, dramatisch gesteigert bis zu
einem fast ekstatischen Schluss, habe
dann aber die unbeteiligten Gesichter der Nachbarn links und rechts in der
Kirchenbank gesehen und das unfromme Alltagsgeschnatter der Gläubigen nach der
Kirche, wie ich es ganz ähnlich von meiner eigenen Gemeinde kenne.
Solche Predigten steigern für einen kurzen Moment dem Blutdruck, verändern aber
nur sehr wenig, leider
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