Leseprobe aus meinem Buch "Unter Menschen".
Ich bin vom ersten Tag meines Lebens an für ein Leben in einer strengen, wenn auch nicht immer in letzter Konsequenz zu lebenden Frömmigkeit erzogen worden. Es wurden mir, das machte die Sache einfach, nicht viele Alternativen dazu angeboten. Alle Menschen in meinem frühen Gesichtsfeld waren im weiten Sinn fromm. Das betraf zumindest den engeren Kreis der Familie ein. Unter den Eltern und Großeltern und aus meiner kindlichen Perspektive gesehen wohl auch unter den Onkeln und Tanten gab es niemanden, der sein Leben so führte, dass es dabei auf die Existenz Gottes nicht angekommen wäre. Alles, was diese mir nahen Menschen zu den tieferen Fragen des Lebens zu sagen hatten, schloss ganz selbstverständlich das Vorhandensein Gottes ein, daran war kein Zweifel.