Donnerstag, 29. Juli 2010

Einzelheiten zu „Facebook Summer Camp (II)“




Das zitierte* Wort steht in der von Johannes überlieferten Jesus-Geschichte, wo es zu Beginn heißt

Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott.

Das griechische Original ist auch deutschen Ohren halbwegs verständlich: En Archä en ho Logos. Wenn alles mit dem Logos, dem Wort, beginnt, kann man erwarten, daß auch die nächsten Schritte logisch und verständlich sind, und daß Gott selbst sich an die Regeln der Logik und der Verständlichkeit hält, wenn er sich äußert.

Das schließt zweierlei aus: erstens ein religiöses Verständnis, das nur auf übersinnliche Erfahrungen baut, und zweitens eine Aufteilung der Menschen in „religiös veranlagt“ und „religiös nicht ansprechbar.“

Unsere Fähigkeit, Worte zu hören und in Worten zu denken, gibt jedem von uns einen Zugang zu Gott.

*Mein "Facebook Summer Camp (II)": die Bibel sagt an einer Stelle (http://bit.ly/cIPkk1), daß für den Beginn aller Zeiten gilt „im Anfang war das Wort.“ Ich lese daraus, daß sich der Anfang der Dinge mit Worten, die wir verstehen können, beschreiben läßt, und daß wir auf unsere Fragen nach dem Urgrund logische Antworten... erwarten können, Worte und keinen Nebel. Das ist eine Grundannahme meines Denkens. Eure auch?




Montag, 26. Juli 2010

Einzelheiten zu „Facebook Summer Camp (I)“




Das zitierte* Wort stammt aus dem alttestamentlichen Buch Prediger, wo es in Kapitel 3 heißt

Alles hat Gott schön gemacht und zu angemessener Zeit, auch gab er die Ewigkeit in ihr Herz, nur daß der Mensch das Tun, das Gott getan hat, vom Anfang bis zum Ende nicht ergründet.

(eigene Übersetzung, die Übersetzung von Martin Luther kann man hier finden.)

Das hebräische Wort für Ewigkeit – olam – heißt auch „Vorzeit“. Ähnlich wie wir von dieser Vorzeit vom Anfang der Geschichte kein Wissen sondern nur Ahnungen haben, und wie wir von der Zukunft auch naturgemäß keine sicheren Kenntnisse haben, so fehlt uns auch das Wissen von einer unsichtbar um uns herum existierenden Götter- und Geisterwelt, um es allgemein zu sagen.

Es gehört aber offenbar zu unserem menschlichen Erkenntnisdrang, daß wir nicht aufhören wollen, uns über alle drei Bereiche - salopp gesagt Ewigkeit nach hinten, nach vorne und zur Seite - Gedanken zu machen. Für mich ist dieser Sinn für Ewigkeit ein Hinweis darauf, daß in jedem Menschen die Möglichkeit steckt zu glauben. Der Glaube ist etwas, zu dem jeder Zugang haben kann, nicht nur kirchlich sozialisierte Profis.

Gott gab die Ewigkeit in unser Herz. Ich behaupte: in jedes.

*dies bezieht sich auf einen Eintrag auf meiner Facebook-Seite, der lautet:
Facebook Summer Camp (I): die Bibel sagt an einer Stelle (http://bit.ly/9KHZ1F), daß den Menschen „die Ewigkeit in ihr Herz gelegt wurde“. Das Wort Ewigkeit bedeutet hier sowohl die Vorzeit als auch die Zukunft, und drittens auch die unsichtbare Welt um uns herum. Wir können alle drei nicht sehen, aber wir können auch ...nicht aufhören, uns von allen dreien einen Begriff zu machen – zu unserem Glück,meine ich. Und ihr?




Samstag, 24. Juli 2010

Raschid




Die folgende kleine Szene habe ich vor Jahren irgendwo gelesen. Ich habe sie mit neuen Namen und ein paar eigenen Ideen ausgeschmückt und mit dem einzigen Ziel aufgeschrieben, eine Lebensweise aufzuzeigen wie man sie vielleicht schon bald mithilfe der modernen Informationstechniken auch bei uns kultivieren könnte.

Der schwedische Kaufmann Anders Ekeberg berichtet von einem Besuch des Emirates Umm al-Qaiwain im Jahre 1813, und zwar, daß er den dortigen Herrscher Raschid ibn Madschid al-Mu'alla an einem gewöhnlichen Wochentag vormittags um etwa elf Uhr aufgesucht und diesen im Schlafrock vorgefunden habe. Der Emir saß in einer zu einem großen Wasserbecken hin offenen Halle auf einem breiten Diwan und ließ sich von einigen Bediensteten ein Frühstück reichen, von dem er sich aber nur gelegentlich und mit achtlosen Gesten den einen oder anderen Bissen nahm. Das Gespräch mit Raschid, dem Emir, verlief laut Ekbergs Bericht in einer überaus angenehmen Atmosphäre, weil der Emir sich von Anfang an als ein vollkommen gelöster und ungezwungener Mensch erwies, dessen Ruhe sich offenkundig davon herleitete, daß ihm jede Art von Arbeit fremd war. Dem Emir war nicht einmal dann eine Anstrengung anzumerken, wenn – was während des Gespräches mit Ekeberg häufiger geschah – seine Bediensteten mit geschäftlichen Fragen an ihn herantraten. Er beschied sie mit gleichmütigen Worten, in kurzen, dabei aber immer präzisen Sätzen – das soeben im Hafen angekommene Schiff mit Edelholz solle dem Kaufmann Yussuf übergeben werde, die üblichen Margen seien anzusetzen, die Karawane mit Datteln solle man wegen der derzeit überteuerten Dattelpreise wieder fortschicken, und anderes mehr – und schloß danach sogleich lächelnd an das unterbrochene Gespräch mit Ekeberg an. Ein schön gekleideter junger Sklave fächerte dem Emir und seinem Gast mit einem großen Wedel frische Luft zu, die Kinder des Emirs spielten eine Weile in der Halle, eines davon legte sich zusammen mit einer großen edlen Katze an die Seite des Vaters und schlief dort sogleich ein.

Ein einziges Mal, berichtete Ekeberg, sei die nachlässige Aufmerksamkeit, mit welcher der Emir allen Dingen in gleicher Weise nachging, für einen Moment unterbrochen worden, das sei gewesen, als die Lieblingsfrau des Emirs, eine junge Äthiopierin namens Zannaba, erschien und ihm mitteilte, sie habe ihr wöchentliches Bad genommen und sei von der Kammerzofe gesalbt worden. Letztere Mitteilung war, so bemerkte Ekeberg in seinem Bericht, die einzige, die unter den vielen Botschaften, die an diesem Morgen das Ohr des Emirs erreichten, vollkommen überflüssig erschien, denn der Duft der Salben hing noch lange, nachdem Zannaba in einem Seitengemach verschwunden war, in der Halle und über dem Wasserbecken. Ekeberg habe hier ein einziges Mal ein fast unmerkliches Aufflammen der gleichmütigen Augen des Emirs gesehen, danach sei er wieder in seinen ruhigen Plauderton gefallen und habe ihm von seinen Reitpferden, der Falkenjagd und den angenehmen Gedanken erzählt, die er mit dem fernen Land Schweden verbinde, seitdem der dortige Hof mit schöner Regelmäßigkeit größere Lieferungen von Perlen aus Umm al-Qaiwain beziehe. Wegen der Perlen solle sich Ekeberg, sagte Raschid und winkte mit einer winzigen Geste einen der Schreiber herbei, die sich weiter hinten im Raum an kleinen Tischen mit allerlei Papieren beschäftigt hielten, an seinen Wesir Mahmud ibn al-Ansari wenden, er werde ihm ein kurzes Empfehlungsschreiben mitgeben, was dann auch von dem Schreiber noch während der Emir redete diesem zur Unterschrift vorgelegt und Ekeberg ausgehändigt wurde.

Die Verwaltung seines Emirates sei durch jahrzehntelange Gewohnheiten, die teilweise vor fünf oder sechs Generationen in Raschids Herrscherfamilie begründet wurden, so vereinfacht worden, daß er sich ohne die geringste Mühe - die Pläne des Architekten für die Erweiterung seiner Stallungen seien in Ordnung, unterbrach er sich kurz und wandte sich an einen Verwalter, man solle nur ein dunkleres Holz als das vorgeschlagene wählen - daß er sich also ohne die geringste Mühe mit seinem großen Besitz befassen könne.

Einzig die regelmäßigen fünf Gebete am Tag würden ihn in seiner grenzenlosen Freiheit, zu tun und zu lassen, was er wolle, in gewisser Weise einschränken, sagte der Emir, während aus einem anderen Zimmer ein weiterer Schreiber mit einer Münze kam, die das Porträt des Emirs trug und Ekeberg mit diesem Gastgeschenk bedeutete, die Zeit für seinen Besuch beim Emir sei jetzt abgelaufen. Ekeberg schritt rückwärts aus der großen Halle hinaus, den Emir höflich und mit einer gewissen Herzlichkeit grüßend, während Raschid den Gruß lächelnd erwiderte, sich dabei aber bereits mit der Katze beschäftigte, die neben dem schlafenden Kind erwacht war und ihre Glieder streckte.



Freitag, 16. Juli 2010

Marvelous




Am 11. Juli ist Walter Hawkins gestorben, 61jährig, Gospel-Legende aus der berühmten Hawkins-Familie, mit Edwin Hawkins und seinem Welt-Hit Oh Happy Day aus 1969. Im Internet fand ich Walter Hamkins' letzten Auftritt, schwer von Krebs gezeichnet aber voller Gottvertrauen - und mit großem Streichorchester, Chor und Band: Marvelous.



Text:

I will sing your praise
for you've done such a marvelous thing.
for someone so wretched.
yet my soul you have redeemed

no one else could do it.
no one could care half as much.
Yet you thought my soul was worth it.
So you gave. Your only son.

You gave that I might live.
You gave that I might be set free.
Exchanged your life for mine.
What a marvelous thing you've done.

Some folks see my faults.
Lord you see my accomplishments.
Even the good work you have begun in me.
You also see my finish.
No not half done.
every battle already won.
I can't help but praise you lord.
for the marvelous things you've done.


Vor einigen Jahren habe ich seine Brüder Edwin und Daniel bei einem Gospelseminar in Krefeld kennengelernt. Daniel spielte wundervoll Klavier, und in einer Pause habe ich mir den Mut gefaßt und ihn um ein paar Akkorde gefragt. "You've got to watch", sagte er bereitwillig und spielte los. Noten könne er keine, er könne auch nicht sagen, welche Art von Akkord er gerade spiele, sagte er mir. Nach meinem Eindruck war es Des-Dur (aber mit vielen anderen Tönen dazu), und mit der linken Hand spielte er Dezimen.

"That's my root" sagte er zu dieser weit ausgespannten linken Hand. Und so klangen die Töne auch, tief und dunkel und wunderbar tragend.





Donnerstag, 15. Juli 2010

Nachgedanken zur WM und die abschließende Statistik




Nach Abschluß des Turniers ist Barcelona erwartungsgemäß die Mannschaft mit den meisten Spielern im Turnier (13) und den meisten gespielten Minuten (5.116). München hat den zweiten Platz gehalten (4.096). Real Madrid hat Liverpool vom dritten Platz verdrängt. Ajax Amsterdam ist um zwei Plätze auf einen achtbaren siebten Rang nach vorne gerückt.

Barcelona (5.116 / 13)
Bayern (4.096 / 12)
Real Madrid (3.359 / 9)
Liverpool (3.168 / 10)
Inter Mailand (2.964 / 9)
Chelsea (2.536 / 12)
Amsterdam (2.400 / 9)
Arsenal (2.200 / 9)
Udinese Calcio (2.106 / 8)
Everton (1.978 /7)


Bayern bliebe auch dann zweiter, wenn man das losergame um den dritten Platz nicht mitzählte, der Abstand zu Real wäre dann allerdings kleiner.

Mit Busquets, Iniesta, Pedro, Piqué, Puyol und Xavi standen sechs Barcelona-Spieler in der Anfangsformation des späteren Weltmeisters, Jesus Navas wurde später als siebter eingewechselt. Die Franzosen Abidal und Thierry Henry, der Zauberer Lionel Messi und der Brasilianer Dani Alves, der mexikanische Torwart Marquez und Yaya Touré von der Elfenbeinküste machen die 13 Spieler komplett, die für Barcelona in meiner Statistik obenan stehen. Kaderschmiede der großen Fußballer der Welt!

Auf die Schule dieses Vereins sind die Holländer stolz (Cruijff war dort lange Lehrer), Löw will sie imitieren und ihr Niveau in spätestens zwei Jahren erreicht haben, die ganze Welt verehrt und fürchtet ihr todsicheres Tic-Tic-Tac-Paßspiel.

Ich frage nun aber: was hat diese Schule uns gebracht? Für einen unbeteiligten Dritten war weder das spanische Spiel gegen das gelähmte Deutschland noch gegen das brutale Holland schön anzusehen. Tore waren Mangelware, wie schon in den früheren Spielen, Portugal, Paraguay, Deutschland und Holland wurden in der K.O.-Phase alle gleichermaßen mit 1 : 0 abgefertigt, nur in der Gruppenphase gab es ein 2 : 0 gegen Honduras und ein 2 : 1 gegen Chile, dazu die Niederlage gegen die Schweiz.

Die Spanier beweisen meinen Verdacht, daß eigentlich aller Fußball langweilig ist und nur dann spannend wird, wenn man irgendwie mit dem Herzen daran beteiligt ist und deshalb den Anlauf Podolskis zum Einwurf, das langsame Zurücktraben Schweinsteigers aus dem gegnerischen Strafraum nach verschossenem Freistoß, die medizinische Versorgung eines Klose-Schenkels - alles Vorgänge, welche die Kamera ja minutenlang einfängt - nur deshalb mit tiefem Sinn erfüllt, weil bald, ja bald etwas geschehen w i r d , und zwar f ü r u n s geschehen wird.

Im Spiel gegen die Spanier geschieht aber nichts, sie verhindern mit ihrer Tic-Tic-Tac-Maschine, daß etwas geschieht, und Xavi mit seinen tiefen melancholischen Augen scheint es uns auch beständig zu sagen: nein, hier wird nur der Ball im Kreis herumgeführt. Erwarten Sie nichts, gehen Sie weiter!

Nun wollen und werden aber demnächst alle wie Barcelona spielen, es ist zum Mekka des Fußballs ausgerufen wort, Rechtleitung und Erkenntnis kommt nur von dort. Das Drama des Nicht-Geschehens wird zum Prinzip.

Ob man einmal ganz still für sich eine fußballfreie Zeit ausrufen sollte, ein Fasten, was Freistöße, Einwürfe, Kurzpässe und langsames Traben zurück in die eigene Hälfte betrifft? Ich denke ernsthaft darüber nach.



Samstag, 10. Juli 2010

Warum Holland nicht gewinnen kann – es aber sollte




In Holland ist man stolz auf die Jahre 1988 bis 1996, in denen Johan Cruijff (Foto) der Trainer von Barcelona war. „Spanje mag Cruijff dankbaar zijn“, Spanien kann Cruijff dankbar sein, schreibt De Telegraaf über die Entwicklungshilfe, welche damals durch die Schule des niederländischen Fußballs geleistet wurde, de Holland school. Heute präsentieren der FC Barcelona und die spanische Nationalelf das Ergebnis in Perfektion (und auch die New York Times befaßt sich ausführlich dami), und der holländische Trainer van Marwijk hat ebenso wie unser Jogi Löw vor lauter Ehrfurcht kaum eine Idee, wie man – außer mit dem Mut der Verzweiflung – diesem Idealbild einer modernen Fußballmannschaft etwas entgegensetzen könnte. Beide Trainer hofften oder hoffen auf die winzige Chance, daß die eigene Mannschaft während des Spiels sich plötzlich um zwei Jahre weiter entwickelt und nun ebenfalls perfekt Spanisch spielt. Aber das geht nicht, man hat es bei den Deutschen gesehen. Die Ehrfurcht vor den Spaniern lähmt.

In De Telegraaf äußern sich Robben und Sneijder leicht enttäuscht über das deutsche Spiel. Klar, man müsse gegen diese spanischen Ballkünstler „een beetje terugzakken” (wörtlich: ein bißchen zurücksacken), aber bitte doch nicht so sehr, wie die Deutschen es getan haben!

Ich fürchte für Holland: man wird sich wundern! Die holländische Verteidigung ist schwächer als die deutsche, die werden früh mit dem Rücken zur Wand stehen und ihrem Mittelfeld kaum je einen Ball liefern, wenn es schlimm kommt.

Wenn es schlimm kommt – aber das muß, das sollte nicht sein. Man kann das Spiel der Spanier stören, und es gibt einen Menschen in der Welt, der weiß, wie es geht, und der es mit Inter Mailand auch praktiziert hat: José Mourinho. Ob er seinem Inter-Mitarbeiter Wesley Sneijder Tips gegeben hat? In De Telegraaf wirkt Sneijder leider sehr selbstbewußt und keines Rates bedürftig, das ist die übliche holländische Art, wenn es um Fußball geht, und war schon 1974 Hollands Problem.

Trotzdem wünsche ich mir, daß Holland einen Weg findet, die Spanier zu knacken. Deren Spiel ist von Grund auf unschön, auch wenn man sich für eine gewisse Zeit an ihrer außerirdischen Kombinationstechnik erfreuen kann. Ja, man freut sich – aber gähnt nach 10 Minuten. Das Prinzip des Spieles ist ja: der Gegner kann kein Tor schießen, so lange man selbst den Ball hat. Deshalb hält man ihn, hält ihn endlos, und riskiert deshalb nur selten das Spiel in die Spitze, den Paß auf den bedrängten Mittelstürmer. Die Regel dagegen ist der Paß nach hinten.

Das aber darf nicht die Zukunft des Fußballs werden, deshalb müssen die Holländer (rechtes Foto: der Trainer van Marwijk) es den Schweizern gleichtun, 90 Minuten mit allem, was sie haben, verteidigen und dann den Ball irgendwie ins gegnerische Tor rumpeln. Ich wünsche unseren westlichen Nachbarn, die in ihrer Verballhornung unserer schönen deutschen Sprache ja viel mit den Schweizern gemeinsam haben, daß sie auch deren Stolperglück erben. HUP HOLLAND!





Montag, 5. Juli 2010

Sweet Blindness




Durch ein Gespräch mit Peter Oberschelp bin ich dazu angestoßen worden, einen der Lieblingshits meiner Jugend, And When I Die, noch einmal etwas genauer nachzugoogeln. Ich habe dabei die Komponistin des Liedes gefunden, Laura Nyro (Foto), und dann ein weiteres Lied von ihr, das mir in meiner Erinnerung zwar fast ebenso lieb war, das aber aus einer ganz anderen Ecke zu stammen schien, Sweet Blindness.

Unten stehen nun beide zusammen, das erste Lied in einer in Japan life aufgenommen Version von Blood, Sweat and Tears, das zweite in einer Playback-Bühnenaufführung der 5th Dimension (schöner noch war die Version der seinerzeit überall hoch im Kurs stehenden Gesangsgruppe Manhattan Transfer, sie ist aber nicht bei YouTube zu finden).

Laura Nyro (gesprochen NIE-roh) wurde 1947 als Laura Nigro, Tochter eines italienischstämmigen Vaters, in New York geboren und früh als Songschreiberin und Sängerin entdeckt. Was ihre ersten Produzenten ihr mit Gewalt auszutreiben versuchten, ist das die beiden Stücke in schöner Weise prägende Merkmal: der häufige Tempowechsel. Ihr Spiel mit einem langsamen und einem schnellen Teil ist für mich jeweils das Salz in der Suppe.

Laura Nyro ist 1997 an Krebs gestorben.


And When I Die:



Sweet Blindness:




Samstag, 3. Juli 2010

WM-Statistik (V)




Auch nach Abschluß des Viertelfinales ist Barcelona weiterhin die Mannschaft mit den meisten Spielern im Turnier (13) und den meisten gespielten Minuten (3.860), aber München hat sich auf den zweiten Platz verbessert. Chelsea ist abgerutscht, Real Madrid hat sich dagegen erneut verbessert, ebenso wie Amsterdam.

Barcelona (3.860 / 13)
Bayern (3.112 / 10)
Liverpool (2.948 / 10)
Inter Mailand (2.754 / 9)
Real Madrid (2.698 / 9)
Chelsea (2.536 / 12)
Udinese Calcio (2.106 / 8)
Arsenal (1.956 / 9)
Amsterdam (1.935 / 9)
Everton (1.768 / 10)

Nach dem Halbfinale werden Real und Amsterdam noch weiter nach oben kommen. Zählt man später dann auch das Spiel um Platz drei mit, so steht Barcelona schon jetzt uneinholbar als Sieger fest (ich werde aber eine Statistik mit und eine weitere ohne dieses Spiel erstellen).

Spanien hat Italien in der Summe der Spiel-Minuten aller dort beschäftigten Fußballer (13.190 min.) von Platz drei verdrängt, Deutschland auf Platz zwei (17.442 min.) und England ganz oben (24.708 min.) dürften nicht mehr zu verdrängen sein.

Interessant ist auch das Verhältnis der teilnehmenden Nationalmannschaften. Nachdem die FIFA unter den ersten 32 jeweils Platz für 13 Europäer und 8 Amerikaner geschaffen hatte, überlebten nur 6 Europäer die Vorrunde, aber 7 Amerikaner. Unter den letzten acht war das Verhältnis dann 3 : 5, erst jetzt ist wieder Europa im Plus, 3 : 1.

Ob sich ein neuer Name in den illustren Kreis der fünf Länder eintragen kann, die außerhalb ihres Landes Weltmeister wurden? Bisher schafften das in 18 Endrunden nur fünf Länder (Argentinien, Brasilien, Deutschland, Italien, Uruguay), zwei weitere Länder siegten im eigenen Land (England und Frankreich). Nun können Holland und Spanien Geschichte schreiben und sich den ersten Stern holen. Uruguay kämpft um den dritten, wir bekanntlich um den vierten Stern. Holland wäre übrigens mit 15 Millionen Einwohnern das nach Uruguay (3 Mill.) kleinste Land, das je den Titel gewann. Spanien wäre immerhin größer als das kleinste der anderen "Siegermächte", das ist Argentinien (40 Mill.).