Das zitierte* Wort stammt aus dem alttestamentlichen Buch Prediger, wo es in Kapitel 3 heißt
Alles hat Gott schön gemacht und zu angemessener Zeit, auch gab er die Ewigkeit in ihr Herz, nur daß der Mensch das Tun, das Gott getan hat, vom Anfang bis zum Ende nicht ergründet.
(eigene Übersetzung, die Übersetzung von Martin Luther kann man hier finden.)
Das hebräische Wort für Ewigkeit – olam – heißt auch „Vorzeit“. Ähnlich wie wir von dieser Vorzeit vom Anfang der Geschichte kein Wissen sondern nur Ahnungen haben, und wie wir von der Zukunft auch naturgemäß keine sicheren Kenntnisse haben, so fehlt uns auch das Wissen von einer unsichtbar um uns herum existierenden Götter- und Geisterwelt, um es allgemein zu sagen.
Es gehört aber offenbar zu unserem menschlichen Erkenntnisdrang, daß wir nicht aufhören wollen, uns über alle drei Bereiche - salopp gesagt Ewigkeit nach hinten, nach vorne und zur Seite - Gedanken zu machen. Für mich ist dieser Sinn für Ewigkeit ein Hinweis darauf, daß in jedem Menschen die Möglichkeit steckt zu glauben. Der Glaube ist etwas, zu dem jeder Zugang haben kann, nicht nur kirchlich sozialisierte Profis.
Gott gab die Ewigkeit in unser Herz. Ich behaupte: in jedes.
*dies bezieht sich auf einen Eintrag auf meiner Facebook-Seite, der lautet:
Facebook Summer Camp (I): die Bibel sagt an einer Stelle (http://bit.ly/9KHZ1F), daß den Menschen „die Ewigkeit in ihr Herz gelegt wurde“. Das Wort Ewigkeit bedeutet hier sowohl die Vorzeit als auch die Zukunft, und drittens auch die unsichtbare Welt um uns herum. Wir können alle drei nicht sehen, aber wir können auch ...nicht aufhören, uns von allen dreien einen Begriff zu machen – zu unserem Glück,meine ich. Und ihr?
Montag, 26. Juli 2010
Einzelheiten zu „Facebook Summer Camp (I)“
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1 Kommentar:
Gott gab die Ewigkeit in unser Herz. Ich behaupte: in jedes. – Aussagen, daß etwas für alle Menschen gilt sind beliebt, und Widerspruch dagegen ist in demokratischen Gesellschaften mehr oder weniger unter Tabu gestellt. So hört man immer wieder, alle seien wir zu den entsetzlichsten Verbrechen fähig. Wenn ich aber - nur gerade über mich selbst hinweg - in meiner nächsten Umgebung Umschau halte, so muß ich sagen: Ich glaube das nicht.
Was nun die Ewigkeit in unserer aller Herzen anbelangt, so wäre ich sehr gern bereit, es zu glauben, habe aber gerade von den Pirahās gelesen, insgesamt vielleicht vierhundert Leute, mit Wohngebiet am Maici, einem Nebenfluß des Marmelos, dieser wiederum ein Hauptnebenfluß des Madeira, der seinerseits in den Amazonas fließt, die immer nur starr auf den realen Augenblick schauen, nicht nach hinten, nicht nach vorne und nicht zur Seite, wie Daniel Everett in seinem Buch Don’t Sleep, there are Snakes berichtet. Die vierhundert Leute will ich nicht aufgeben für das Allgemeinmenschliche, sie stehen mir nach der Lektüre des Buches auch näher als manche andere, vielleicht aber hat Everett ja falsch interpretiert. Ich wünsche es.
In jedem Fall aber ist sehr schwer zu bestimmen, was für alle Menschen wahr ist.
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