Dienstag, 29. Juli 2014

Hand und Name

Eins der bewegendsten Bilder, die ich im Zusammenhang mit den Toten der letzten Wochen sah, war der lange, geordnete Zug der schwarzen holländischen Leichenwagen, der die Toten des Abschusses in der Ukraine vom Flugplatz Eindhoven nach Hilversum brachte. Zuvor waren sie aus zwei Transportmaschinen der Luftwaffe Australiens und der Niederlande mit militärischen Ehren in ihren Särgen herausgetragen und zu den Wagen gebracht worden – Särge, mit noch nicht identifizierten Toten darin. Erst nach DNA-Untersuchungen in Hilversum wird nach und nach bekannt werden, wer in den Särgen liegt, so dass man die Toten an ihrem endgültigen Ort begraben kann.

Montag, 28. Juli 2014

Der Beginn der realistischen Malerei – aus Liebe zu Jesus



Vor vielen Jahren habe ich einmal lange vor dem großen Christus gestanden, der über dem Hauptportal der Kathedrale von Vezelay thront, und habe mich gefragt, warum die hochentwickelte Steinmetzkunst der damaligen Zeit nicht ausgereicht hat, den Faltenwurf seines Gewandes ein wenig realistischer abzubilden. Im Louvre hatte ich zuvor die dünne Gaze bestaunt, die der Steinmetz scheinbar mühelos über den Körper der Nike von Samothrake herausgebildet hatte, 1300 Jahre vor Vezelay – eine einzige Steinoberfläche, aber darin ein zart vom Wind bewegtes Kleid und die klaren Konturen des Körpers darunter.  

Freitag, 25. Juli 2014

Israel - two standpoints


A friend living in France wrote me a letter about Gaza, a few days ago. He said that the philosophy of the state of Israel since the war in 1967 was "Either we will win or we will perish." I believe that this is correct, although in a short expression. Prime Minister Netanyahu, too, summarizes this thinking, saying:"If the Arabs put down their weapons today, there will be peace tomorrow. If Israel lays down its weapons today, there will be no more Israel tomorrow.“And also what my Israeli Facebook friends write sounds quite similar. The fight of our army is directed against an enemy who wants our physical destruction. We must avoid that at all costs.

Donnerstag, 24. Juli 2014

Israel - zwei Sichtweisen


Ein in Frankreich lebender Freund schrieb mir vor ein paar Tagen zu Gaza, die Staatsphilosophie Israels seit dem Krieg von 1967 sei  "Entweder wir gewinnen oder wir gehen unter". Ich glaube, dass dies trotz aller Kürze richtig gesehen ist. Auch Netanyahu fasst dieses Denken in die griffige Formel: „Wenn die Araber heute ihre Waffen niederlegen, wird es morgen  Frieden geben. Wenn Israel heute seine Waffen niederlegt, wird es morgen kein Israel mehr geben.“ Und auch aus dem, was meine israelischen Facebook-Freunde schreiben, klingt es ganz ähnlich: der Kampf unserer Armee richtet sich gegen einen Feind, der unsere physische Vernichtung will. Das müssen wir mit allen Mitteln verhindern.

Samstag, 19. Juli 2014

Sommerpredigt


Ev.-Freik. Gemeinde Remscheid
 
Der Grundgedanke meiner Predigt* ist gegenüber den ersten Planungen sehr stark gekürzt worden. Das tut dem Kernanliegen - ein Interesse und Liebe weckender Gesamtüberblick über die acht Seligpreisungen - sicherlich gut und nimmt auf die Situation der Zuhörer in der Sommerhitze, die derzeit herrscht, Rücksicht.

 
Trotzdem habe ich die vielen guten Ideen der etwa zwölf freundlichen Helfer, die mir geschrieben haben, nicht vergessen. Ich hoffe, der eine oder die andere werden in der fertigen Predigt etwas von dem wiederfinden, was sie mir geraten haben. Man kann die Predigt bereits kurze Zeit nach dem Gottesdienst im Internet anhören.

Mittwoch, 16. Juli 2014

Hegel ist überall


Sieben Monate habe ich gebraucht, um mich durch das 573 Seiten starke Buch „Hegel“ des kanadischen Philosophen Charles Taylor zu arbeiten. Am Ende steht der überwältigende Eindruck, dass sich in dem großen Gedankengebäude Hegels, von dem ich längst nicht alles verstanden habe, die ganze moderne Welt seit dem Jahre 1770, in dem Hegel geboren wurde, unterbringen lässt.