Mittwoch, 10. Januar 2024

So schönes Wetter - und ich noch dabei!

Diese schönen und lebensbejahenden Worte habe ich vor vielen Jahren zum ersten Mal in den Lebenserinnerungen des Theologen Helmut Thielicke gelesen. Sie gehen auf den Schriftsteller Wilhelm Raabe (1831-1910) zurück. 

Neben dem ganz allgemeinen Lebensglück, das aus diesen Worten spricht, haben sie nach meinem Eindruck außerdem den tieferen Sinn, einen Blick auf die menschliche Existenz zu geben, indem sie diese für einen Moment lang anhalten.

Wir werden ja häufig aufgefordert, im „Hier und Jetzt" zu leben. Das ist aber nur schwer möglich, weil das "Jetzt", der Augenblick, ja nur eine dünne Linie zwischen Vergangenheit und Zukunft ist. Diese dünne Linie wird mit dem Blick auf das schöne Wetter nun allerdings ausgedehnt – schönes Wetter ist ja ein längerer Zustand, an dem man sich eine ganze Zeit erfreuen kann. Mit dem schönen Wetter im Blick hat man eine Vergrößerung der Linie des „Hier und Jetzt" und kann auf diese Weise schließlich doch mit einiger Klarheit auf sein eigenes Leben blicken.

Mir ging es gestern Morgen so, als ein strahlender Wintertag anbrach, der nach langen Wochen des Regens endlich noch einmal einen blauen Himmel ausspannte und eine schöne Sonne aufgehen ließ. Die Sonne färbte die Wand gegenüber von meinem Bett morgendlich rot - siehe Foto - und malte mir ein verheißungsvolles Bild zu meinem 75. Geburtstag. 

Ja, der Augenblick und später der ganze Tag waren schön - und ich war dabei!

Danke an alle, die mir gratuliert haben!

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