In den letzten Tagen hat sich mein Interesse für das Geschehen im Iran weiter gesteigert. Mittlerweile kenne ich die beteiligten Blogger und Twitterer etwas besser und sehe ihr anhaltendes, mittlerweile ganz offenkundig auch durch persönliches Leid geprüftes Engagement.
Ich habe begonnen, im englischen Teil meines Blogs etwas darüber zu schreiben und Dokumente zu sammeln, von denen ich fürchte, daß sie schnell wieder in Vergessenheit geraten werden.
Es gibt einen bereits seit längerem bestehenden Grund für mich, die Kämpfe im Iran mit Anteilnahme zu beobachten. Aus meiner Beschäftigung mit meinem türkischen Freund Nurredin Öztaş und seiner Gülen-Bewegung ist mir die Frage wichtig geworden, ob sich Demokratie und Islam gegenseitig ausschließen. Die New York Times berichtet, daß ein einflußreiches Seminar im Iran genau das behauptet - und Ahmedinejad zu seinen Schülern zählt.
Im Gegensatz dazu hat Mussawi nach meinem Eindruck bewegende Worte für die gegenteilige Meinung gefunden. Er liegt damit bei allen sonstigen Differenzen auf der Linie von Nurredin, der die Bilder aus dem Iran mit demselben Abscheu sieht wie ich.
1 Kommentar:
... die Frage wichtig geworden, ob sich Demokratie und Islam gegenseitig ausschließen.
Man könnte erweitert fragen, ob sich monotheistische Religionen, die das Menschenschicksal, in der Hand eines allmächtigen Gottes sehen, und Demokratie, die das Menschenschicksal in der Hand des menschen sieht, gegenseitig ausschließen. Ist das gegenwärtige Christentum der Beweis des Gegenteils? Mit Demokratie verträgt es sich nur, weil es in die zweite oder dritte Reihe zurückgetreten ist, und ein millionenköpfiger demoktaischer Wächterrat achtet darauf, daß alle ernstlichen religiösen Aüßerungen als fundamentalistisch gebrandmarkt werden und unterbleiben. Das kann natürlich keinen Mullah reizen.
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