Zu meinem heutigen Eintrag* in Facebook: sowohl Jesus als auch sein in Israel vielbeachteter Vorgänger Johannes (der Täufer) sind mit den gleichen Worten an die Öffentlichkeit getreten: denkt um, denn es naht das Reich der Himmel (Johannes sagt es in Matthäus 3,2, Jesus ein Kapitel später in Matthäus 4,17).
Umdenken heißt im Griechischen des Neuen Testamentes metanoia, darin steckt denken (noein) als Verb. Das von Jesus und Johannes benutzte hebräische oder aramäische Urwort für Metanoia dürfte umkehren (schuw) bedeutet haben. Durch Übersetzung kamen später mit dem lateinischen penitentia und dem deutschen Buße neue, erweiterte Begriffe ins Spiel, die an die Verpflichtung zur Übernahme einer Strafe anklingen. Dies entspricht nicht dem Sinn der ursprünglichen Worte. Im Ergebnis wurde dadurch, salopp gesagt, aus dem freien Akt eines einzelnen Menschen ein kirchlich verwaltbarer Vorgang.
Nun ist aber die starke Aufforderung, sich auf ein neues, verändertes Denken einzulassen und danach anders zu handeln als vorher, eigentlich viel zu verheißungsvoll, als daß sie nur im kirchlichen Raum und nur für religiös veranlagte Spezialisten gelten sollte. Wer entdeckt den lebendigen Impuls dieser Worte für die heutige Zeit neu?
* Facebook Summer Camp (V): die Bibel sagt an mehreren Stellen (http://bit.ly/aDJUuQ), daß die Hinwendung zu Gott zu einem Umdenken führt, zu einer Sinnesänderung, die das ganze Leben neu gestaltet. Eine enge Auslegung führt dazu, dieses neue Denken auf den kirchlichen Raum zu beschränken. Aber Umkehr sollte als Möglichkeit jedem Menschen gehören. Wie bringt man sie aus der Kirche heraus und unter die Leute?
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