Freitag, 13. August 2010

Einzelheiten zu Facebook Summer Camp (VII und Schluß)




Die zitierte* Stelle ist aus dem Johannes-Evangelium (Kapitel, 5,35). Jesus sagt dort über seinen Vorgänger Johannes (den Täufer), der zu diesem Zeitpunkt wohl bereits aufgrund seiner radikalen Predigt von König Herodes Antipas umgebracht worden war:

Er war ein brennendes und scheinendes Licht; ihr aber wolltet eine kleine Weile fröhlich sein in seinem Licht.

Hier sieht man die vielleicht gängigste und gleichzeitig problematischste Form, sich mit dem Glauben zu beschäftigen. Diese Form existiert sowohl innerhalb als auch außerhalb der Kirche: man sieht die Erscheinungen des Glaubens als nachdenkenswert an, aber eher in einem unterhaltsamen Sinn, man will selbst nie entscheiden, ob aus dem Nachdenken schließlich auch eine Umkehr und eine Hinwendung zum Reich Gottes werden kann.

Ich habe dieses „Summer Camp“ hauptsächlich für interessierte, aber kirchendistanzierte Leute geschrieben, für die Generation Google, für die ich positiv glaube, daß sie einen vollkommen neuen Zugang zu Gott erhalten wird. Nach meinem Eindruck strebt sie diesen Zugang auch mit einem offenen Interesse an.

Sie will – leider – aber auch beständig unterhalten werden, das ist eines ihrer Probleme. Es wird darauf ankommen, daß sie, wie es kürzlich sinngemäß in einem Artikel der New York Times stand, die Tugend lernt, sich am PC nicht ablenken zu lassen. So wie ein gut recherchiertes Referat nur dann gelingen kann, wenn man den eMail-Eingang, Facebook, die Computerspiele und vieles andere mehr für eine gewisse Zeit unbeachtet läßt, so kann auch die Entscheidung für (und gegen) Gott nur in Phasen getroffen werden, wo alles andere zurücktritt, besonders alles Unterhaltsame.

Ich wünsche allen meinen Lesern, daß sie den Weg zum Glauben finden, und daß ihnen Gott nicht als ein Licht erscheint, in dem man „eine kleine Weile fröhlich sein“ kann, sondern als eine lebensverändernde Kraft.

* Facebook Summer Camp (VII und Schluß): die Bibel zitiert an einer Stelle (http://bit.ly/aktkN4) ein Wort von Jesus, in dem er diejenigen Menschen tadelt, die sich mehr aus Sensationslust als aus wirklichem Interesse mit Erscheinungen der Frömmigkeit beschäftigen. Sie haben ein Feuer gesehen, sich aber nur ein wenig daran gewärmt. Was geschieht, wenn auch bei uns die Frage nach Gott nur ein Seitenthema bleibt?



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