Mittwoch, 29. Oktober 2014

Briefwechsel mit einem atheistischen Freund (II)


Lieber Christian,

vielen Dank für Deine Einladung zur öffentlichen Debatte über unsere säkulare, ach so religiöse Welt. Ich weiß nicht, ob Dein Blog dafür eine gutes Forum ist, aber (m)eine Antwort schulde ich Dir hier; über meine Beiträge auf "http://ukkoelhob.blogspot.be" hinaus.

Ich teile nicht die Ansicht, dass sich säkulare Einsichten im Selbstlauf in unseren Gesellschaften durchsetzen werden. Die Erkenntnisse der kognitiven Religionswissenschaften sprechen dagegen; siehe zum Beispiel Daniel Dennett "Breaking the Spell".



Knapp gesagt, die Entwicklung des Menschen, seine biologische Evolution (auch des "Gehirn-Geist-Komplexes") hat dazu geführt, dass unser Denken für "Übernatürliches" anfällig ist. Darüber hinaus hat die kulturelle Entwicklung starke Hindernisse geschaffen, die eine allgemeine kritischen Auseinandersetzung mit Religion behindern.

Eine atheistische Weltanschauung ist somit immer Ergebnis eines aktiven Denkprozesses. Dagegen scheinen, nach Meinung Einiger, Bekehrungserlebnisses mit einer sprunghaften Reaktion im Gehirn einher zugehen. Unabhängig, ob sich das Letztere bestätigen wird, das Erstere macht es wahrscheinlich, dass eine atheistische Weltsicht erarbeitet werden muss.

Dir einen guten Tag - Martin

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