Bei der Verleihung der Ehrendoktorwürde an Angelika Neuwirth hat der Basler Kirchengeschichtler Martin Wallraff ihr Buch Der Koran als Text der Spätantike als eines der Bücher bezeichnet, die nur alle hundert Jahre einmal geschrieben werden. Frau Neuwirth hat sich mit einem Vortrag bedankt, den sie dann später zu einem 116 Seiten starken Buch erweitert hat, das vor einigen Monaten unter dem Titel erschienen ist Koranforschung – eine politische Philologie.
Sonntag, 21. Juni 2015
Dienstag, 16. Juni 2015
Ramadan und die Gnade Gottes
Die Frage,
ob man Gottes Gnade nur durch gute Werke gewinnen kann oder nur durch den
Glauben, spaltet die Christenheit in zwei große Gruppen: die Katholiken und die
Protestanten. Für die Muslime unter meinen Lesern muss ich vielleicht
erläuternd sagen, dass der Reformator Martin Luther (1483-1546) als junger
Mönch in seinem Herzen von der Frage bewegt war "Wie finde ich einen
gnädigen Gott?" Er hat eine radikal einseitige Antwort gefunden: "Allein
durch den Glauben". Damit hat er sich von der „Werkgerechtigkeit“
abgesetzt, die er damals in seiner alten katholischen Kirche vorfand und gegen
die er fortan in scharfen Worten gepredigt hat.
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Martin Luther |
Donnerstag, 4. Juni 2015
Charles Taylor in Köln - neue Perspektiven für so etwas wie Mission
Dienstag, 2. Juni 2015
Der Philosoph in Köln
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Charles Taylor, Wolfram Eilenberger |
Charles
Taylor muss an diesem Abend um seine Worte ringen, denn er redet Deutsch. Ähnlich wird
es sich angehört haben, als Hegel mit seiner schweren schwäbischen Zunge den
schnellen Preußen in Berlin sein Weltsystem erklärte. Nur dass Charles
Taylor nicht durch eine wirklich schwere Zunge gehindert wird. Er wuchs, 1931
in Kanada geboren, zweisprachig auf (englisch und französisch) und spricht ein
sehr gutes Deutsch, in dem er allerdings immer ein wenig herumkramen muss, um
das jeweils richtige Wort zu finden. In seinen englischen Büchern zitiert er
die deutschen Quellen vielfach im Original, und man stellt sich gerne vor, dass
er die Schriften von Immanuel Kant flüssiger lesen kann als eine deutsche
Tageszeitung.
Donnerstag, 14. Mai 2015
Love
In einem vor
wenigen Wochen herausgekommenen Buch von
Colm Tóibín fand ich einen Hinweis auf den englischen Dichter George
Herbert (1593-1633), dessen absolute "Natürlichkeit des Tonfalls" für
seine amerikanische Dichterkollegin Elizabeth Bishop (1911-1979) der
"wichtigste und dauerhafteste Einfluss" auf ihr eigenes Werk war, wie
sie schreibt.
Dienstag, 5. Mai 2015
Weil ich Jesu Schäflein bin
Kim Strübind gewidmet, der dieses Lied seiner kleinen
Tochter beigebracht hat
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Mein Vater |
Ich sehe meinen Vater vor mir, wie er nach dem Abendessen
seinen fünf halbwüchsigen Kindern noch einmal einen grundsätzlichen Gedanken mitteilt.
Mein Vater liebte grundsätzliche Gedanken, und er liebte sie besonders, wenn
sie von ihm selbst stammten und er sie vor einem größeren Kreis von Zuhörern vortragen
konnte.
Sonntag, 5. April 2015
Mallorca-Wanderungen (V): Die Kathedrale des Lichts
Selten bin
ich beim Betreten einer Kirche so verzaubert worden, wie in dieser Kathedrale
am Meer! Man betritt sie von Norden her und sieht deshalb als erstes die lange
Südwand vor sich mit ihrer Vielzahl von warm funkelnden Kirchenfenstern, die
das Licht des Mittelmeers im Innenraum der Kirche schweben lassen. Seine Farben
werden aufgenommen von den hellen Steinen, aus denen das Gebäude errichtet ist
und werden noch einmal besonders dadurch verstärkt, dass eine Vielzahl von
großen Rundfenstern sozusagen von den Querseiten her das ganze beleuchtet.
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