Samstag, 16. Januar 2016
Der grazile Gott
חֵן
Der Name meines neugeboren Enkels - Johann - bedeutet übersetzt, dass Gott gnädig ist. "chana" heißt im Hebräischen "gnädig sein". Das Wort kommt erstmals in der bekannten Sintflutgeschichte vor, wo es heißt "Noah fand Gnade ('chen') in den Augen Gottes".
Samstag, 9. Januar 2016
A Broken Hallelujah
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Leonard Cohen |
(Translation
into English below)
Heute, am Morgen meines 67ten Geburtstages, habe ich mich noch ganz in der Frühe ans Klavier gesetzt und Leonard Cohens "Hallelujah" gespielt und gesungen. Ein frommer Freund hatte mir vor ein paar Tagen erzählt, er wolle dieses Lied eines Tages auf seiner Beerdigung gespielt haben, und ich hatte mich von daher für den Text interessiert und mir ihn aus dem Internet besorgt. Ich fand ihn viel schöner als ich ihn in Erinnerung hatte.
Heute, am Morgen meines 67ten Geburtstages, habe ich mich noch ganz in der Frühe ans Klavier gesetzt und Leonard Cohens "Hallelujah" gespielt und gesungen. Ein frommer Freund hatte mir vor ein paar Tagen erzählt, er wolle dieses Lied eines Tages auf seiner Beerdigung gespielt haben, und ich hatte mich von daher für den Text interessiert und mir ihn aus dem Internet besorgt. Ich fand ihn viel schöner als ich ihn in Erinnerung hatte.
Freitag, 18. Dezember 2015
Heidi
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Anuk Steffen, 9, als Heidi und Bruno Ganz, 74, als Almöhi |
Das schönste, was man über diesen Film sagen kann, ist, dass
er auf so natürliche Weise natürlich ist. Nirgendwo ist von dem aus Katalogen
bekannten Wohlgefühl die Rede, das der moderne Städter mit "Natur pur" bezeichnet.
Nirgendwo wird Natur mit einer Ideologie verbunden – etwa: Natur ist Gesundheit, Natur
ist Langsamkeit, Natur ist Zu-sich-selbst-finden usw. Natur wird nicht
reflektiert, sie ist in diesem Film einfach nur da. Man findet sie in den
erhabenen Bergansichten rings umher, im zerfurchten Gesicht des Almöhi
(wunderbar gespielt von Bruno Ganz, nie wieder wird man sich den Almöhi anders
vorstellen können als in dieser Verkörperung) und am Ende in den unschuldigen
Gestalten der Kinder Heidi, Klara und Peter.
Montag, 14. Dezember 2015
Heinrich Heines Liebste und Ludwig Feuerbachs Gott

Im Rhein, im heiligen Strome,
Da spiegelt sich in den Well'n
Mit seinem großen Dome
Das große, heilige Köln.
Im Dom, da steht ein Bildnis,
Auf goldenem Leder gemalt;
In meines Lebens Wildnis
Hat's freundlich hineingestrahlt.
Es schweben Blumen und Englein
Um unsre Liebe Frau;
Die Augen, die Lippen, die Wänglein,
Die gleichen der Liebsten genau.
Dienstag, 3. November 2015
So tun als ob
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Blaise Pascal |
Kann man einen Science-Fiction-Film, in dem eine
Zeitmaschine die Handlung vorantreibt, mit Genuss ansehen, wenn man dabei selbst gar
nicht daran glaubt, dass es eine solche Zeitmaschine tatsächlich gibt? Unsere
Erfahrung lehrt uns: man kann das, jedenfalls für eine gewisse Zeit. Kann man aber auch sein ganzes Leben nach bestimmten Grundannahmen gestalten und dabei im Zweifel sein, dass sie sich beweisen lassen? Ein Beispiel: kann man
moralische Forderungen wie „Stehlen ist schlecht“ als Grundsatz akzeptieren,
auch wenn man nicht davon überzeugt ist, dass es überhaupt letztgültige Grundsätze gibt?
Mittwoch, 21. Oktober 2015
Der erste und der zweite Schlaf
Er steht auf beim Gesang der Vögel
(Prediger 12, 4*)
(Prediger 12, 4*)
Nach einer Reihe von Gesprächen mit Leuten im Alter über Siebzig bin
ich zu einigen Überlegungen gekommen, was meine mit dem Älterwerden zunehmenden
Schlafstörungen betrifft. Als erstes habe ich im
Internet gefunden, dass viele Kulturen den unruhigen Schlaf kennen und ihn für
normal halten. Auch im Deutschen gibt es ja das Wort vom "ersten
Schlaf", also von einer Periode, die recht frühzeitig unterbrochen wird Man
findet Berichte, dass Menschen in vielen Teilen der Welt die Nacht
in wenigstens zwei Phasen teilen, die sie als den ersten und zweiten Schlaf
erleben.
Sonntag, 11. Oktober 2015
Draht im Herzen
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Stent |
Hausarzt und Kardiologe rieten mir zu einer
Katheter-Untersuchung, die dann am 11. September stattfand und aufzeigte, dass
zwei große Venen an meinem Herzen verengt waren. Sie wurden sogleich mit einem
über die Leiste eingeführten Hochdruckballon aufgeweitet und durch einen Stent
(und einem weiteren zwei Tage später) offen gehalten.
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