Am letzten Tag sehen wir staunend einen riesigen Regenbogen, der sich von der Jerusalemer Altstadt über den Ölberg bis in die judäische Wüste wölbt. Zunächst endete er nach links genau auf der im Schatten liegenden Kuppel des Felsendoms (Bild links) , dann, als die Wolken sich weiter verzogen, wanderte er ein wenig nach rechts und korrespondierte wunderbar mit dem jetzt hell glänzenden Gold der Rundung (Bild weiter unten), unter der sich der nackte Fels befindet, von dem aus nach muslimischem Glauben der Prophet Mohammed für eine Nacht in den Himmel entrückt wurde. Die Juden vermuten den alten Platz des Allerheiligsten hier, alle drei Religionen des Buches nehmen an, dass ihr gemeinsamer Stammvater Abrahams hier das in letzter Sekunde verhinderte Opfer seines Sohnes Isaak vollziehen wollte.
Mittlerweile sind wir wieder sicher in Deutschland angekommen und haben es uns in unserem Haus warm und bequem gemacht. Nach zehn Tagen Leben aus dem Koffer setzt auch im schönsten Urlaubsland das Heimweh ein – nach der eigenen Dusche, nach der größeren Auswahl an Schuhen, die einem zuhause die rechte Einstellung auf das mißliche Wetter erleichtern, nach Brot und Wein der Heimat, nach der Sicherheit, in der eigenen Sprache leben zu dürfen.