Montag, 9. Januar 2012

Celalettins Lied


Ein Staubkorn bin ich im Sonnenlicht.

Die Sonne bin ich in ihrer Kreisbahn.

Zum Staubkorn sage ich: „Halt!“

Zur Sonne: „Weiter! Bleibe nicht stehen!“


Der Morgennebel bin ich
und der Atem des Abends.

Ich bin der Wind in den Baumwipfeln,
und die Welle bin ich, die sich an steiler Klippe bricht.

Mittelmast, Ruder, Rudergänger und Kiel bin ich.

Auch die Klippe aus Korallen,
auf die sie geworfen werden.

Ich bin ein Baum und ein Papagei in seinen Ästen.
Schweigen, Denken und ein klingender Ton.

Luftharmonien aus der Rohrflöte,
Funken von einem Stein, ein zitterndes Metall.

Gleichermaßen Kerze und Motte,
verrückt im Kreis um sie herum.

Die Rose,
und die Nachtigall,
verloren im Wohlgeruch.

Ich bin alle Arten von Wesen,
bin die kreisende Milchstraße,
der werdende Geist.

Bleiben und Gehen.
Was ist und was nicht ist.


Du,
der Du Celalettin kennst,

Du,
der Eine in Allem,

sag,
wer ich bin.

Sag,
daß ich Du bin.

Keine Kommentare: