Dienstag, 24. Januar 2012

Die Stadt Jesu



See Genezareth von unserem Balkon aus gesehen
 

Viele moderne Bibelausleger nehmen an, dass die Berichte über das Leben Jesu erst viele Jahre später verfaßt wurden und entsprechend ungenau sind. Diese Ausleger suchen im Neuen Testament deshalb keine in sich geschlossenen Erzählungen, sondern nur noch einzelne Jesusworte, von denen sie annehmen, dass sie aufgrund ihrer Einzigartigkeit echte, unverfälscht tradierte  Originalzitate sind.

Eigenartigerweise sind es unter anderem israelische Gelehrte gewesen, welche die Zuverlässigkeit der Berichte von Matthäus, Markus, Lukas und Johannes wieder stärker herausgearbeitet haben. Sie haben bezeugt,  dass die Forschung im modernen Israel geschichtliche Erkenntnisse gebracht hat, welche die neutestamentlichen Aussagen glaubwürdig erscheinen lassen. An prominenter Stelle wird das in der kleinen ro-ro-ro Biographie deutlich, die der Israeli David Flusser über Jesus geschrieben hat.  
Meinem Glauben hat geholfen, dass der Papst in seinen Jesusbüchern diese Zuverlässigkeitshypothese neu aufgegriffen und die Wichtigkeit historisch belegter Fakten unterstrichen hat. Das Christentum sei auf die Glaubhaftmachung bestimmter historischer Ereignisse angewiesen, es sei von seinem Charakter her „geschichtspositivistisch“.
Das alles ermutigt mich, mir auf einer solchen Reise zu historischen Orten der Jesusgeschichte immer wieder die Wege zu verdeutlichen, die Jesus in seinem Leben auf der Erde gegangen ist, und die Erinnerung daran in mir anklingen zu lassen. Gestern Abend sah ich am jenseitigen Ufer des Sees die Lichter einer kleinen Stadt, die ich unweit des alten Kapernaums vermutete. Kapernaum war die Stadt Jesu, die Stadt, in die er nach dem Bericht des Matthäus, von Nazareth kommend umzog.
Etwas weiter links davon bezeichneten die gelben Straßenlampen den Weg, den er den See entlang und dann, ansteigend, „hinauf nach Jerusalem“ gehen mußte, von seinen verständnislosen Jüngern begleitet und sicher schweren Herzens, da er sein Schicksal kannte.
Ich darf heute in Freude leben und Frieden mit Gott dem Schöpfer haben, weil Jesus diesen Weg einschlug. Dankbar lasse ich den Blick über die gelben Laternen gleiten, wie über die Perlen eines Rosenkranzes.
Heute geht es hinauf zum Tabor, der Tradition nach dem in der Bibel namenlosen „Berg der Verklärung“. Dahinter liegt Afula und von dort geht es über die Grenze ins Land der Palästinenser zu Facebook-Freund Mohammad AlQadi.

1 Kommentar:

Nureddin Öztas hat gesagt…

Meine Gebete begleiten Dich, dass Deine Wege, die des Messias (FSMI) sind und Du seine Erkenntnisse nachempfinden kannst. Ebenfalls begleiten Dich meine Gebete, was Dein Trip nach Palästina angeht.