Sonntag, 26. April 2020

Gebet eines Kardinals


Liebe Schwestern, liebe Brüder, es ist der Augenblick der heiligen Kommunion gekommen.

Und sie alle, die sie jetzt in dieser Stunde nicht hier bei uns im Kölner Dom sein können, sind eingeladen, erneut eingeladen, sich in geistlicher Weise mit dem auferstandenen Herrn zu verbinden.

Wir dürfen ihm unsere ganze Sehnsucht nach ihm sagen und zeigen. Wir dürfen auf ihn schauen, der uns auch das Brot brechen möchte, um sich selbst, seinen heiligen Leib, an uns zu verschenken.
Wir dürfen ihm sagen, Herr, ich glaube, dass du zugegen bist, dass du im allerheiligsten Sakrament des Altares da bist, wahrhaft, leibhaftig, personal zugegen bist.

Herr, ich möchte dir sagen, dass ich dich liebe, mit allen Fasern meines Herzens, mit allem, was mein Leben ausmacht. Und ich möchte dir sagen, dass ich an dich glaube, dass ich dir vertraue, denn du kannst alles zum Guten wenden.

Herr, ich liebe dich über alles und meine Seele sehnt sich nach dir, so wie du dich nach mir sehnst. Da ich dich jetzt in dieser Stunde aber nicht im Sakrament des Altares empfangen kann, so bitte ich dich von Herzen, komme wenigstens in geistiger Weise zu mir.

Ich umfange dich, als wärst du schon bei mir, und vereinige mich mit dir. Du in mir, ich in dir. Aus dir will ich leben. Mit dir will ich leben. Für dich will ich leben. Ich bete dich an in tiefster Ehrfurcht.  Herr, lass nicht zu, dass ich mich jemals von dir trenne.


Kardinal Rainer Maria Woelki während des Brotbrechens, heute am 26. April 2020 im Kölner Dom, das Gebet beginnt bei Minute 1:04:10

Hier der ganze Gottesdienst.


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