Von unserem
Hotel "Pierre Loti" am westlichen Ende des Goldenen Horns* werden wir morgen früh einen weiten Blick auf das
Schlachtfeld des Krieges haben, der für viele Historiker die Wende vom
Mittelalter zur Neuzeit markiert hat: der Feldzug zur Eroberung von Konstantinopel.
Er wurde am 29. Mai 1453 mit der Einnahme der Stadt durch den osmanischen
Sultan Mehmet II. beendet. Der Eroberer hat man ihn von da an genannt, Fatih auf Türkisch.
Konstantinopel bestand zu der damaligen Zeit aus dem wuchtigen Dreieck der heutigen
Altstadt, das von zwei Seiten nur per Schiff anzugreifen war. Lediglich die
Westseite konnte man über Land erreichen und belagern.
Zur Verteidigung der Nordseite genügte eine Seeblockade, die auf einfache Weise mit einer Eisenkette am Eingang zum Goldenen Horn bewerkstelligt wurde. Auf der Südseite, im Marmarameer operierten technisch überlegene Schiffe der Byzantiner, die im Notfall mit dem Griechischen Feuer einer Mixtur aus brennbaren Flüssigkeiten, den Gegner das Wasser unterm Kiel in Brand setzen konnte.
Zur Verteidigung der Nordseite genügte eine Seeblockade, die auf einfache Weise mit einer Eisenkette am Eingang zum Goldenen Horn bewerkstelligt wurde. Auf der Südseite, im Marmarameer operierten technisch überlegene Schiffe der Byzantiner, die im Notfall mit dem Griechischen Feuer einer Mixtur aus brennbaren Flüssigkeiten, den Gegner das Wasser unterm Kiel in Brand setzen konnte.
Entscheidend
war deshalb der Kampf um die Landseite. Auf etwa 6 km reihten sich dort die stärksten Stadtmauern der Welt, aber der technische Fortschritt in
Form einer verbesserten Eisengusstechnik wurde ihnen trotz ihrer Stärke zum Verhängnis. Ein
christlicher Europäer namens Urban goss für den Sultan Kanonen bisher
ungeahnter Größe und Feuerkraft, konnte dadurch das Gewicht der abgefeuerten Kugeln von
bislang etwa 300 kg auf 600 kg verdoppeln und half dem Sultan, die Mauern der
Christen nach und nach zu pulverisieren. Urban hatte seine Dienste
zuvor auch dem byzantinischen Kaiser angeboten, aber der konnte ihn nicht bezahlen. Der Sultan
dagegen soll ihm sogleich das Vierfache des geforderten Betrages ausgehändigt
haben. Kriege werden von denen gewonnen, die den letzten Escudo haben, sagte
man früher.
Mit der
Eroberung Konstantinopels erfüllte sich ein islamischer Traum, den bereits 42 Jahre nach Mohammeds Tod ein Feldherr namens Eyüp,
ein persönlicher Bekannter des Propheten, in die Tat
umzusetzen versucht hatte. Im Jahre 672 scheiterte sein Versuch, der erste
muslimische, die Stadt zu erobern. Das Grab Eyüps, des Fahnenträgers, vor den Toren der Stadt wurde
bewahrt und kam nach Fatihs Eroberung
fast 800 Jahre später zu neuen Ehren. An seinem Ort entstanden die Gebäude
der Eyüp-Moschee, einem der höchsten Heiligtümer des Islam. Wir werden sie vom Hotel aus sehen könne, unten am Goldenen Horn.
Mehmet II. |
Aber eine
tiefere Frage bleibt: mussten alle diese Eroberungskriege überhaupt sein,
und durfte man sie schließlich auch noch unter dem Banner eines milden Propheten führen,
dessen Religion übersetzt Frieden bedeutet? Seine Nachfolger leiden heute
noch darunter, dass ihr Friedenswille immer wieder angezweifelt wird. Wäre
ihr Ansehen in der kriegsmüden Welt unserer Gegenwart größer, wenn sie die Hypothek der
alten Eroberungen, der Verbreitung ihres Glaubens mit Feuer und Schwert nicht
zu tragen hätten?
An dieser Stelle kommen natürlich auch Gedanken
an die christlichen Kreuzzüge auf. Auch sie belasten das Erscheinungsbild der
modernen Kirchen bis heute. Aber im Unterschied zu den arabischen Eroberungen
gibt es kein Zeugnis von Jesus, der die Soldaten zu Eroberungszügen losgeschickt haben könnte.
Mohammed soll dagegen dem Feldherrn Ruhm und Ehre versprochen haben, der die
Stadt für den Islam einnahm. So habe ich es jedenfalls gehört – und erwarte
lebhafte Diskussionen** darüber auf unserer Reise.
* das Hotel liegt im Bild oben links, an der Stelle, wo das goldene Horn eine Biegung nach Nordosten macht
**Nachtrag
Freund Necattin schreibt mir hierzu am 13. 10.:
**Nachtrag
Freund Necattin schreibt mir hierzu am 13. 10.:
Gesandte Gottes sind unterschiedlich alt geworden.Der
Prophet Muhammed (FSMI) wurde 63. Andere vor ihm sind noch aelter geworden.Der
Gesandte Jesus (FSMI) ist sehr jung von uns gegangen, etwa 33 ist er nur
geworden. Ihm sind daher viele Dinge erspart geblieben, die von anderen
Propheten vor ihm und Muhammed (FSMI Allen)nach ihm gemeistert werden
mussten.Etwa ein Staat mit allen Konsequenzen zu lenken, eine Armee zu haben
und gegen feindliche Armeen einzusetzen.Die Propheten Salomon oder David (FSMI
beiden)haben es wie Prophet Muhammed(FSMI) auf gleiche Weise getan, tun müssen.
Viel lieber haetten sie jedoch alle in Frieden erhalten. Man muss die Dinge
auch mit dem Geiste der Zeit lesen, obwohl man auch eınschraenkend feststellen
muss auch jetzt ist die Welt nicht friedlich. Damals mussten viele Dinge anders
gemacht werden, als jetzt zum Glück. Würde Konstantinopel nicht erobert werden,
würde Medina von anderen erobert. Es ist gut so wie es ist und die Zukunft ist
wichtiger.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen