Imam Schamil |
In den USA heißen die Schwarzen bekanntlich African Americans, das ist die politisch
korrekte Bezeichnung, wie allgemein bekannt ist. Weniger bekannt ist, dass die
Weißen europäischen Ursprungs Caucasian Americans genannt werden, für uns
hier vielleicht ein etwas verwirrender Gedanke, denn wir leiten unsere Herkunft
aus allen möglichen Gegenden ab, nur nicht aus dem Kaukasus.
Vielleicht ist das falsch, vielleicht ist es sogar ein wenig verlockend, unsere
genetische Heimat in diesem gebirgigen Reich ganz am Rande Europas, mit seiner
Vielzahl an Völkern und Stämmen zu suchen.
Ich fand eine wichtige Spur dorthin jetzt, ein paar Tage nach meiner Reise in die Türkei, und
zwar nach langer und eher planloser Suche.
Ich hatte immer wieder gelesen, dass in der Türkei lange Zeit ein Schönheitsideal vorherrschte, das sich an tscherkessischen Frauen orientierte, „circessian“ im Englischen. Nun kommen die Tscherkessen genau aus dem Herzen des Kaukasus und sind nach blutigen Feldzügen der Russen um 1860 herum unterjocht und großenteils in das osmanische Reich hinein vertrieben worden. Ähnlich erging es ihren Nachbarn, den heute noch aufmüpfigen Tschetschenen („chechens“ in Englisch). Gemeinsam erhob man sich unter Führern wie dem legendären Imam Schamil (1797 – 1871) und dem von Tolstoi in einer großen Erzählung verewigten Hadschi Murat (ca. 1795 – 1852) gegen die Russen.
Ich hatte immer wieder gelesen, dass in der Türkei lange Zeit ein Schönheitsideal vorherrschte, das sich an tscherkessischen Frauen orientierte, „circessian“ im Englischen. Nun kommen die Tscherkessen genau aus dem Herzen des Kaukasus und sind nach blutigen Feldzügen der Russen um 1860 herum unterjocht und großenteils in das osmanische Reich hinein vertrieben worden. Ähnlich erging es ihren Nachbarn, den heute noch aufmüpfigen Tschetschenen („chechens“ in Englisch). Gemeinsam erhob man sich unter Führern wie dem legendären Imam Schamil (1797 – 1871) und dem von Tolstoi in einer großen Erzählung verewigten Hadschi Murat (ca. 1795 – 1852) gegen die Russen.
Nun wollte ich wissen, wie die Menschen wohl ausgesehen haben mögen, die Gegenstand
der Verehrung Tolstois waren (man vermutet, dass er sich als Soldat im Kaukasus
in eine Tschetschenin verliebt hat) und die schon vor ihrer Vertreibung von den
Osmanen als Heiratskandidatinnen begehrt wurden, die von gewerblichen
Ehestiftern in großen Zahlen an den Hof des Sultans vermittelt wurden.
Tscherkessische
Schönheit, circessian beauty – was ist das? Ich habe hinter vielen Stewardessen
von Türk Hava Yollari Tscherkessinnen vermutet, lag aber immer falsch, wenn ich
den jetzt entdeckten Wikipedia-Artikel Tscherkessen in der Türkei richtig
auswerte. Nach Studium dieses Artikels und den im Anschluss daran gefundenen Fotos
präsentiere ich hier vier Tscherkessinnen, von denen ich meine, dass sie diesen
bestimmten Typ verkörpern, den schon Tolstoi geliebt haben muss.
Türkan Soray |
Als erste
nenne ich die Senta Berger des türkischen Kinos, die schöne und im ganze Land verehrte Türkân
Şoray (geb. 1945). Sie hat etwas von der italienischen Königin meiner
Jugend, Sophia Loren.
Meltem Cumbul |
Ihre Schauspielerkollegin Meltem Cumbul (geb. 1969) steht ihr nur wenig nach.
Auch sie hat ein eher ins Europäische gehendes Gesicht, wobei man sich
bezüglich dieses Attributes natürlich streiten kann.
Auch die Sängerin Hadise Açıkgöz (geb. 1985 in Belgien) ist laut Wikipedia
Tscherkessin. Auf ihren Fotos ist sie meist stark aufgemacht, dieses Foto hier
wirkt natürlicher und zeigt sie mit einem eher runden und vollen Gesicht, das mir
für Tscherkessinnen typisch zu sein scheint.
Hadise Acikgöz |
Schließlich sei auch die in Deutschland lebende Schriftstellerin Necla Kelek
(geb. 1957) genannt, Schrecken jeder kopftuchtragenden frommen Muslimin. Auch
sie ist laut Wikipedia Tscherkessin.
Necla Kelek |
Nun habe ich also eine Ahnung von tscherkessischer Schönheit und kann Tolstois Verehrung
für die sehnigen und stolzen Damen nachvollziehen, die in Gegenwart der Gäste
demütig und still ihren Hausfrauendienst taten, ihre Männer aber sofort
zum Schweigen und Gehorchen brachten, wenn der Gast verschwunden war. So erzählt Tolstoi es in einer mir sehr lieben Erzählung (Die Kosaken), die ich gerne hervorhole, wenn mir in feministischen Diskussionen die Unterdrückung der Frauen in allzu starken Farben geschildert wird.
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