Mit dem Ende der Regierung Wilhelms II. musste auch sein Sohn abdanken und auf seine Kronprinzenwürde verzichten. Nach einigem hin und her führte er seine Heerestruppe nicht wie anfangs von ihm beabsichtigt von der Front zurück nach Berlin, sondern entschloss sich nach längeren Beratungen, seinem Vater ins holländische Exil zu folgen. Von dort kehrte er 1923 nach Deutschland zurück und versuchte, sich auf vielfältige Weise in der Politik der Weimarer Republik zu betätigen.
Er stieß dabei auf die konsequente Ablehnung seines Vaters, der ihn zu enterben drohte, wenn er versuchen würde, mithilfe der Demokraten auf den Thron zu kommen. Danach wurde es still um ihn, 1951 ist er auf der alten Stammburg in Hechingen gestorben.
Wie viele seiner Vorgänger unterhielt er Verhältnisse zu verschiedenen anderen Frauen, was zum Zerbruch seiner Ehe mit Cecilie führte.
Weltberühmt wurde das Schloss Cecilienhof , weil dort 1945 die große Runde der Siegermächte Russland, England und USA tagte. Der mehr als 3 m im Durchmesser umfassende runde Konferenztisch, in Moskau maßangefertigt, bildet seither den Mittelpunkt des Schlosses. Er ist noch heute zu bewundern. Die Aufteilung der Zimmer für die Delegationen (die sich nachts in requirierte Villen in der Umgebung zurückzogen) schuf eine Reihe von diplomatischen Verwicklungen. Die englische Delegation war im Obergeschoss einquartiert, weshalb sie zu Beginn der Sitzung eine Treppe herunterkommen musste. Das wirkte offenbar weniger repräsentativ als das Erscheinen der Russen und Amerikaner aus dem Erdgeschoss.Neben dem Konferenztisch und der Bestuhlung ist einiges aus den Büros der Sitzungsteilnehmer heute noch zu sehen. Am eindrucksvollsten ist das ebenfalls erhaltene Blumenbeet in der Form eines roten Sowjetsterns. Es ist in allen Jahren nach 1945 sorgfältig gepflegt worden..
Das Schloss ist in einem englischen Stil gebaut und sehr schön gelegen, im Norden von Potsdam am Ufer das Jungfernsees, der an der Glienicker Brücke westlich von der Havel abzweigt. Zu DDR-Zeiten blickte es über das Wasser auf das gegenüberliegende, zu West Berlin gehörende Ufer. Es hat die Monarchie überlebt, danach das Säbelrasseln der "Siegermächte" und am Ende auch den DDR-Kommunismus. Möge es noch lange den Frieden sehen!
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