Mittwoch, 31. Dezember 2014

Mein Jahr 2014


Mein Jahr begann mit dem Vorsatz, den ich in einer alten Sendung der BBC gefunden hatte: die Menschen anzufassen, ihnen die Hand zu geben, ihnen nahe zu sein. So wie ich den alten BBC-Film bei YouTube sah, wirkte er eigenartig und irgendwie außerhalb der Zeit: ich sehe einen Wissenschaftler namens Dr. Jacob Bronowski, wie er in einer Pfütze in Auschwitz steht, mit einer Hand voll schwarzem Schlamm vom Grunde der Pfütze, der Asche seiner Vorfahren, wie er sagt, und wie er weiter sagt, dass es nur


ein einziges Mittel gibt, die todbringende Überheblichkeit des einen Menschen über den anderen zu durchbrechen: we have to touch People (im Video bei Minute 2:18).

Sonntag, 28. Dezember 2014

Der Tempel Salomos in Brasilien

Kirche Nr. 6 in meiner Internet-Kirchenreise zu acht Kirchen in fünf Kontinenten

Mitten in der Millionenstadt Sao Paulo erhebt sich eine moderne Nachbildung des historischen Tempels Salomo, mit 55 m fast doppelt so hoch wie die Christusstatue im konkurrierenden Rio de Janeiro. Diese Tempelanlage wurde 2014 in Gegenwart der Präsidenten Dilma Rousseff eingeweiht und bietet in ihrem gewaltigen Innenraum etwa 10.000 Menschen Platz. Man hat den ursprünglichen Tempel nach biblischen Vorgaben präzise nachgebaut und hat dafür Schiffsladungen von rötlichem Jerusalemstein über den Atlantik bringen lassen. Man hat sich dabei aber in den Ausmaßen nicht an das vergleichsweise bescheidene Original gehalten, sondern hat alle Längen- und Höhenmaße etwa im Verhältnis 4 : 1 vergrößert, das Volumen also 4 mal 4 mal 4, das heißt: 64fach gesteigert.

Mittwoch, 24. Dezember 2014

Ein Imam spricht an Weihnachten in einer evangelikalen Kirche


Kirche Nr. 5 in meiner Internet-Kirchenreise zu acht Kirchen in fünf Kontinenten
Dr. Maurice Sameh
Es hat mich vor einigen Jahren erstaunt zu hören, dass die von dem US-Amerikaner Billy Graham 1974 gegründete Lausanner Bewegung für Weltmission bei ihrer Konferenz in Thailand 2004 von einer Gruppe internationaler Christen geleitet wurde, von denen nur noch einziger Amerikaner war. Die Amerikaner hätten die Leitung solcher Gremien weitestgehend aus der Hand gegeben, sagte mir ein Bekannter, der in Thailand gewesen war. Führende Männer und Frauen in der Lausanner Bewegung seien jetzt Menschen von außerhalb der westlichen Welt, unter denen besonders der ägyptische Arzt und Pastor Dr. Maurice Sameh herausrage.

Samstag, 20. Dezember 2014

Pastor Zhang im Gefängnis


Kirche Nr. 4 in meiner Internet-Reise zu acht Kirchen in fünf Kontinenten

Um Pastor Zhang Shaojie im Landkreis Nanle, der zur zentralchinesischen Provinz Henan gehört, zu finden, musste ich im Internet länger suchen. Seine Kirche gehört vielleicht zu den am schnellsten wachsenden christlichen Denomination in der Welt, sie muss sich aber weitestgehend unerkannt halten, weil der chinesische Staat Kirchen wie die von Pastor Zhang unterdrückt.

Dienstag, 16. Dezember 2014

Pastor Sunday Adelaja zwischen Glauben und Politik


Kirche Nr. 3 in meiner Internet-Reise zu acht Kirchen in fünf Kontinenten

Mitglieder von evangelikalen oder pfingstlerischen Gemeinden können zum demokratischen Aufbau Ihres Landes beitragen und tun es auch auf vielfältige Weise (es gibt Untersuchungen hierzu, ich will später noch versuchen, etwas darüber zu finden). Wer gelernt hat, vor Teilnehmern eines Bibelkreises oder eines Gottesdienstes frei zu sprechen, oder wer sogar gelernt hat, solche Kreise verantwortlich zu führen, kann seine Fähigkeiten oft auch auf eine Mitarbeit in einer Partei, einer Gewerkschaft oder einem Parlament übertragen.

Freitag, 12. Dezember 2014

Die schöne Mercy steht von den Toten auf

Kirche Nr. 2 in meiner Internet-Reise zu acht Kirchen in fünf Kontinenten

In der Church of Pentecoast in Ghanas Hauptstadt Accra rechnet man fest mit übernatürlichen Phänomenen wie der Befreiung von Dämonen und der Auferweckung von Toten. Auf der Internet-Seite Testimonies, Zeugnisse, wird von der Auferweckung der schönen Mercy berichtet, die nach einer Kopfschmerzattacke für tot angesehen und von einem Mitglied der Tochterkirche in Adamrobe, etwa 50 km nördlich von Accra unter starkem Gebet wieder ins Leben zurückgeholt wurde.

Montag, 8. Dezember 2014

Jorge Lopez und seine Fraternidad Cristiana


Die Kirche "Mega Frater"
Kirche Nr. 1 in meiner Internet-Reise zu acht Kirchen in fünf Kontinenten
Viele Geschichten von erfolgreichen Predigern fangen so an wie bei Jorge Lopez: ein junger Mann wird unwiderstehlich von der Arbeit im Reich Gottes angezogen, hängt sich eine Gitarre um den Hals und zieht landauf und landab, um Menschen für den Glauben zu gewinnen. Bei Lopez ist es so, dass er mit 28 schließlich seine Heimatgemeinde dazu bewegt, ihn als Pastor in ein bis dahin noch kaum erschlossenes Gebiet zu schicken und dort eine neue Gemeinde zu gründen. Mit 20 Leuten fängt er damals an, 30 Jahre später hören ihm mehr als 15.000 Mitglieder seiner Kirche zu.

Mittwoch, 19. November 2014

Briefwechsel mit einem atheistischen Freund (XIV und vorläufiges Ende)

Lieber Christian -

vielen Dank für dieses Erlebnis einer öffentlichen Diskussion. Ich bin neugierig, was Dritte gedacht haben. Wie weit unsere Vorstellungen auseinander liegen, mögen diese Dritte bewerten.

Dienstag, 18. November 2014

Briefwechsel mit einem atheistischen Freund (XIII)


Faradayscher Käfig
Lieber Martin,

mich beschleicht das Gefühl, dass ich mit meinem Latein am Ende bin und Dich um eine Pause bitten muss. Am Ende unseres Gespräches sind wir nicht, aber an einem Punkt, von dem es erst einmal irgendwie nicht weiter geht.
 
Du beantwortest die Frage nach dem Mut zum Sein mit einem Hinweis auf die Größe und Arbeitsweise unseres Gehirns und drängst damit den eigentlichen Sinn der Frage an den Rand. Manche Fragen sind ja auch dann gut und richtig, wenn sie nicht im Zusammenhang mit unserer stammesgeschichtlichen Entwicklung stehen. Mir fällt hier eine etwas humoristische Variante ein, die Frage Woody Allens, „wo bekomme ich ein vernünftiges Steak?“ Sie lässt sich natürlich sehr gut mit unserer Geschichte als Fleischfresser verbinden und von ihren Motiven her erleuchten, aber wir verärgern mit solchen Erklärungen doch eher den Fragenden als dass wir ihm helfen.

Sonntag, 16. November 2014

Briefwechsel mit einem atheistischen Freund (XII)


Lieber Vetter, dessen Name Programm ist…
Du wiederholst die Frage nach dem 'Mut zum Sein' und suchst für die Antwort nach einer äußeren Quelle. Warum? Warum fehlt Dir das Selbstvertrauen zu Dir, zu Deinen Mitmenschen diesen 'Mut zum Sein' in Dir zu finden? Warum muss eine äußere, übergeordnete, sinnstiftende Figur (ein 'Etwas') ins Spiel gebracht werden? Warum muss diese Figur die Sinnstiftung übernehmen, zu vielen anderen (schwierigen) Aufgaben, die ihr (von Dir) antragen werden?

Meine Antwort, dass die menschliche Vorliebe für diese 'Art des Denkens' der Evolution unserer Denkstrukturen geschuldet ist, muss Dich unbefriedigt lassen. Wir Menschen handeln Sinn/Zweck- getrieben. Wir projektieren diese Denkvorliebe auf unsere Umwelt... „es muss doch Sinn machen“; alleine die Abläufe zu verstehen, zu genießen, zu bestaunen lässt viele Menschen unzufrieden.

Samstag, 15. November 2014

Briefwechsel mit einem atheistischen Freund (XI)




Ganymed
Lieber Martin,
den Prometheus musste ich in der Schule auswendig lernen, bedecke deinen Himmel, Zeus, mit Wolkendunst. Parallel dazu lernten wir auch das Gedicht vom Götterliebling Ganymed, aufwärts an deinen Busen, alliebender Vater.
Unser Lehrer interpretierte die beiden Goethe-Gedichte so, dass Goethe das Sich-Abgrenzen von Gott und das Hingezogensein zu ihm wie das Aus- und Einatmen der Seele angesehen und entsprechend beides für Teile unseres Lebens gehalten habe. Bei Charles Taylor fand ich jetzt ein Ganymed-Erlebnis des jungen Bede Griffiths, welches Taylor zur Illustration dafür nimmt, dass der Mensch Erlebnisse der "fullness" haben kann, die in sich einen Hinweis auf Transzendenz tragen.

Freitag, 14. November 2014

Briefwechsel mit einem atheistischen Freund (X)

Prometheus
Lieber Vetter dessen Name Programm ist...

lass mich die Antwort auf dein letzten Brief im Blog mit drei Bemerkungen beginnen.

Ersten, ich vermute, dass meine Antwort auf Deine Frage, woher kommt der „Mut zum Sein“, Dich wieder enttäuschen wird.

Dienstag, 11. November 2014

Briefwechsel mit einem atheistischen Freund (IX)

Lieber Vetter Martin,

habe ich versucht zu missionieren? Meine Absicht war eigentlich eine andere: ich wollte, innerlich gefüllt mit den säkularen Betrachtungen Charles Taylors, einem friedlichen Gedanken nachgehen. Kann man als in einem immanent frame lebender Christ den ebenfalls dort lebenden Atheisten in der entspannten Freude begegnen, dass wir alle unterschiedslos in einer „entzauberten Welt“ leben und den größten Teil unsere Überlegungen tatsächlich immanent betreiben?

Montag, 10. November 2014

Briefwechsel mit einem atheistischen Freund (VIII)


Lieber Christian

wir hatten uns, zumindest implizit, darauf geeinigt, dass wir in diesem Dialog jedem seine Weltsicht lassen würden; also wir üben "Missionierungsverzicht". Deswegen hatte ich "historisch formuliert": "Abstrakte theologische Konzepte sind in der Regel aufwendige Versionen einfacher und ansteckenden „spiritueller“ Volksvorstellungen. Und im Gegenzug, atheistische Konzepte sind aufwendige De-Konstruktionen dieser einfachen Vorstellungen und ihrer aufwendigen Weiterentwicklungen der Weltreligionen.

Freitag, 7. November 2014

Briefwechsel mit einem atheistischen Freund (VII)

Lieber Vetter Martin,

Illustration zu "Aus dem Leben eines Taugenichts" (der mir
als ein in die Welt Hinaustretender in den Sinn kam).
lass uns langsam vorgehen. Bevor wir die Vorstellungen und Erklärungsmodelle der Christen dekonstruieren, sollten wir uns die Konstruktion des Denkmodells ansehen, das wir alle benutzen - und zwar lange vor der Zeit, in der wir anfangen, überhaupt irgendetwas zu erklären.

Ich nehme einmal das einfache Bild, dass wir aus dem Haus gehen müssen, um die Welt zu sehen und dann zu erklären. Dann frage ich: warum gehen wir überhaupt aus dem Haus, was gibt uns den Mut dazu? Hier sehe ich das „Etwas“ am Werk, von dem Du ebenfalls schreibst. Wir benötigen es, sagst Du, weil es uns Menschen hilft zu überleben. Erst wenn wir dieses „Etwas“ haben, können wir aus dem Haus gehen, etwas erfahren und es dann zu erklären versuchen.

Mittwoch, 5. November 2014

Briefwechsel mit einem atheistischen Freund (VI)




Lieber Vetter dessen Name Programm ist...

Es freut mich, dass das lange Zitat aus dem Buch Lin Yutangs Dich angesprochen hat, obwohl es machen “starken Tobak” für Dich enthalten mag. Seitdem ich das Buch Weisheit des Lächelnden Lebens als Jugendlicher in der Bibliothek meiner Eltern fand, ist es mit mir umgezogen.

Es sind die Abschnitte über das Erwachsen sein, die mich damals und heute ansprechen: „...Es kommt aber der Augenblick, wo der Heide auf die vielleicht wärmere und heitere christliche Welt mit dem Gefühl blickt, dass sie doch auch kindlicher, ich möchte beinahe sagen: weniger erwachsen ist. Sie mag farbiger und schöner anzusehen sein, sie ist aber eben deshalb nicht so von Grund auf wahr und darum gewissermaßen von geringerem Wert. Die Wahrheit muss dem Menschen einen gewissen Preis wert sein, und man darf sich nicht scheuen, ihre Konsequenzen auf sich zu nehmen ... “.

Dienstag, 4. November 2014

Briefwechsel mit einem atheistischen Freund (V)



Lin Yutang
Habe Dank für die Vermittlung der Bekanntschaft mit dem Chinesen Lin Yutang. Ich habe es nicht unsympathisch gefunden, wie er in seinem Leben nach und nach seine Menschlichkeit steigert, auch wenn es um den Preis geschieht, dass er seine Religiosität aufgibt.

Ganz am Ende seiner Ausführungen kommt er zu einem Punkt, der uns beide betrifft, jeden auf seine Weise. Lin entwickelt - ohne dabei auf Transzendenz zurückgreifen zu müssen - eine Anschauung davon, dass es etwas in der Welt gibt, für das es sich, vorsichtig gesagt, an jedem neuen Morgen lohnt, aus dem Bett aufzustehen und dem Tag zu begegnen. Er nennt dieses Etwas die Zuversicht, dass die Dinge unter dem Himmel letztlich „immer rundum laufen“, ja sogar, „dass es kein dauerhaftes Unrecht auf der Welt gibt“. Ich verstehe unseren Chinesen so, dass sein Lebensoptimismus sich auf ein Grundgefühl, ein „Etwas“ bezieht, das man offenbar haben kann, ohne gleich Himmel, Gott und Religion einbeziehen zu müssen. 

Montag, 3. November 2014

Briefwechsel mit einem atheistischen Freund (IV)


Lieber Vetter, dessen Name Programm ist...

Unbenommen lassen sich viele Dinge im Alltag gemeinsam regeln, ohne dass es der Abstimmung der jeweiligen Weltsicht bedarf. Doch das uns beide Trennende liegt weit im vorreligiösem Bereich. Sobald Du von transzendentalen Dingen sprichst, haben sich unsere Denkweisen getrennt, da Du außer der Materie, das einzige "Substrat" der Existenz, weitere Substrate annimmst.

Guten Nacht, Martin

Freitag, 31. Oktober 2014

Briefwechsel mit einem atheistischen Freund (III)

Lieber Martin, 

lass mich noch einen vorsichtigen Versuch unternehmen, den „immanenten Rahmen“ schließlich doch als einen gemeinsamen Startpunkt für unsere unterschiedlichen Wege festzulegen. Ich glaube, wenn der Anfang derselbe ist, wird es deutlicher, in welche unterschiedlichen Richtungen wir uns bewegen.

Mittwoch, 29. Oktober 2014

Briefwechsel mit einem atheistischen Freund (II)


Lieber Christian,

vielen Dank für Deine Einladung zur öffentlichen Debatte über unsere säkulare, ach so religiöse Welt. Ich weiß nicht, ob Dein Blog dafür eine gutes Forum ist, aber (m)eine Antwort schulde ich Dir hier; über meine Beiträge auf "http://ukkoelhob.blogspot.be" hinaus.

Ich teile nicht die Ansicht, dass sich säkulare Einsichten im Selbstlauf in unseren Gesellschaften durchsetzen werden. Die Erkenntnisse der kognitiven Religionswissenschaften sprechen dagegen; siehe zum Beispiel Daniel Dennett "Breaking the Spell".

Sonntag, 26. Oktober 2014

Briefwechsel mit einem atheistischen Freund (I)

Lieber Martin,

Du hast vielleicht über Facebook und meinen Blog mitbekommen, dass mich in den letzten Wochen das Buch „Ein säkulares Zeitalter“ von Charles Taylor sehr beschäftigt hat. Einige meiner Erkenntnisse würde ich gerne mit Dir teilen und diskutieren.
Die wichtigste Erkenntnis ist für mich: die Atheisten können damit aufhören, für ihre Weltanschauung zu werben. Sie hat sich nämlich von alleine durchgesetzt, und fast auf der ganzen Linie.

Dienstag, 21. Oktober 2014

Mein Lieblingsschriftsteller

Adam Begleys Biografie von 2014
Warum ich John Updike liebe? Wenn ich einmal an seinem Lebensende im Januar 2007 anfangen darf, dann möchte ich den in seinem letzten Gedicht wunderbar bezeugten christlichen Glauben an die erste Stelle setzen. Er hat einmal gesagt, er sei Zeit seines Lebens nicht in der Lage gewesen, den „Sprung des Unglaubens" (leap of unfaith) zu wagen. Und so schreibt er, an Krebs sterbend, ein wunderbares und ewig hoffnungsvolles Gedicht über Psalm 23.

Seine Art zu glauben beinhaltete auch die Angewohnheit, Menschen eher mit einer jungenhaften Freude am Leben als mit den finsteren Seiten der Existenz zu konfrontieren. Er wolle sich „seinen Weg in das Herz der amerikanischen Leser singen,“ hat er schon als junger Mann formuliert. Und es ist ihm sicherlich auch gelungen.

Samstag, 18. Oktober 2014

Puzzlestücke für einen neuen Zugang zum Glauben

Spirit Rock Meditation Center in Kalifornien
Charles Taylors Buch durchzieht der Gedanke, dass es trotz aller Säkularisierung doch immer noch einen freien Zugang zum Glauben gibt. Er sieht die Tür dazu in einem spirituellen Erleben, das vor und jenseits von den traditionellen, fest verfassten Glaubenssätzen steht. An einer anderen Stelle habe ich das mystische Naturerlebnis des Bede Griffiths nacherzählt, das Taylor an den Anfang seines Buches stellt. So oder ähnlich ist es vielen Menschen innerhalb und außerhalb der großen Religionsgemeinschaften ergangen, sie haben auf die eine oder andere Art Fülle erlebt, fullness sagt Taylor, das erweckt immer neue Zugängen zum Glauben.

Donnerstag, 2. Oktober 2014

Die öffentliche Sphäre


Nach dem Jahre 1700 bildet sich in Westeuropa etwas heraus, das bis heute unser Denken beeinflusst: die öffentliche Sphäre, the public sphere, wie Taylor sie nennt*.

Die Menschen beginnen damals an einem großen Markt von Nachrichten und Meinungen teilzunehmen, und zwar im Wege über die schnelle Verbreitung von gedrucktem Material, aber auch über öffentlich geführte Diskussionen . Sie nehmen sehr bald gemeinsam an, dass die hier virulenten Strömungen jeden Teilnehmer in gleicher Weise erreichen und beeinflussen. Am Ende steht für alle das sichere Gefühl, das zu wissen, was „man" denkt.

Samstag, 27. September 2014

Gott wahrnehmen

Es ist nicht daran zu rütteln, dass wir in einer säkularen Welt leben und von Gedanken und Anschauungen geprägt werden, die es unnötig oder sogar schwierig machen, sich einen in der Welt wirkenden Gott vorzustellen.

Welche Chance hat der Glaube dennoch, uns zu einer anderen Welt – wenn sie denn da ist – durchdringen zu lassen? Taylor argumentiert mit der ganzen Leidenschaft eines alten katholischen Christen und sagt: es sind reale, vernünftige Möglichkeiten vorhanden!

Freitag, 19. September 2014

Charles Taylor für Muslime

Beim Lesen von Taylors Buch (mehr zur Person Charles Taylor in der Fußnote*) denke ich oft an meine geschätzten Muslime, die ich, mal näher und mal ferner, kenne und von deren Blick auf unsere Gesellschaft ich immer wieder etwas zu verstehen und zu lernen versuche. Was würden sie an dieser Gesellschaft und an unserem Staat anders sehen, wenn sie Charles Taylors Gedanken kennen würden?

Samstag, 13. September 2014

Wer sein Geld nicht mehr vertrinkt

Um das Jahr 1820 herum wurden in den Vereinigten Staaten pro Kopf noch viermal so viel hochprozentige Alkoholika getrunken wie heute. Das änderte sich nach einer Welle von Great Awakenings, Erweckungsbewegungen, in denen die Menschen nicht nur einen neuen Glauben annahmen, sondern in Verbindung damit auch zu einer neuen, ihre Lebens- und Familienumstände stärkenden Moral fanden.

Sonntag, 7. September 2014

Die permanente Reformation

Charles Taylor sieht den Weg in unser säkulares Zeitalter nicht dadurch vorgezeichnet, dass die christliche Religion schrittweise an Einfluss verliert und durch moderne Erkenntnisse überflüssig gemacht wird. Er sieht vielmehr die aktive Rolle, welche die Religion aus eigenem Antrieb bei allen Veränderungen der letzten Jahrhunderte gespielt hat - am Ende möglicherweise zu ihrem eigenen Nachteil.

Freitag, 5. September 2014

Musikanten für den Glauben


Auf halbem Weg zwischen der allgemeinen Gläubigkeit um das Jahr 1500 und der allgemeinen Ungläubigkeit um das Jahr 2000 herum sieht Charles Taylor im Zeitalter der klassischen Musik eine neue Art von Glauben entstehen. Dieser Glaube bezieht sich auf das, was man damals als „absolute Musik“ zu verstehen begann, und er äußert sich in der Reaktion der Menschen, die Konzerte mit einer "fast religiösen Intensität" anhören, wie Taylor sagt. Die Menschen suchen einen Ersatz für den verlorenen Glauben und den damit verbundenen Sinnverlust in einer vornehmlich materialistisch gedeuteten Umwelt. Die Erhabenheit der Musik ist ein solcher Ersatz.

Sonntag, 24. August 2014

Die Armen

Für Charles Taylor ist die Veränderung im Verständnis von Armut eine der treibenden Kräfte, welche stufenweise die moderne Gegenwart aus dem Mittelalter entstehen lässt. Gestern beim Gang durch Rostock wurden Charles Taylors Gedanken anhand eines alten Gemäuers auf einmal sehr plastisch.

Mittwoch, 20. August 2014

Imagine

Neben den vielen Theorien und Philosophien über das Wesen und den Zusammenhalt moderner Gesellschaften interessiert sich Charles Taylor in "A Secular Age" besonders für das, was die Menschen unausgesprochen über ihr Zusammenleben mit ihren Mitmenschen wissen. Es ist ein eher intuitives Wissen, eine Vorstellung, Imagination, über die man nicht reden muss, weil sie jedem klar ist.

Montag, 18. August 2014

Ein unbekanntes Leben

Lieber David, liebe Tina, liebe Gäste,

dies ist die dritte Hochzeit von einem meiner Kinder und entsprechend meine dritte Rede, und wer bei allen dreien dabei war, wird feststellen, dass ich immer dasselbe sage. Ich beginne jedes Mal bei einem Gedanken von Marcel Proustund arbeite mich dann in Richtung auf immer dieselbeSchlussfolgerungen vor. Es ist also von Vorteil, wenn man nicht zur Runkel-Seite dieser Zusammenkunft gehört und sichentsprechend nicht über Wiederholungen langweilen muss.

Dienstag, 29. Juli 2014

Hand und Name

Eins der bewegendsten Bilder, die ich im Zusammenhang mit den Toten der letzten Wochen sah, war der lange, geordnete Zug der schwarzen holländischen Leichenwagen, der die Toten des Abschusses in der Ukraine vom Flugplatz Eindhoven nach Hilversum brachte. Zuvor waren sie aus zwei Transportmaschinen der Luftwaffe Australiens und der Niederlande mit militärischen Ehren in ihren Särgen herausgetragen und zu den Wagen gebracht worden – Särge, mit noch nicht identifizierten Toten darin. Erst nach DNA-Untersuchungen in Hilversum wird nach und nach bekannt werden, wer in den Särgen liegt, so dass man die Toten an ihrem endgültigen Ort begraben kann.

Montag, 28. Juli 2014

Der Beginn der realistischen Malerei – aus Liebe zu Jesus



Vor vielen Jahren habe ich einmal lange vor dem großen Christus gestanden, der über dem Hauptportal der Kathedrale von Vezelay thront, und habe mich gefragt, warum die hochentwickelte Steinmetzkunst der damaligen Zeit nicht ausgereicht hat, den Faltenwurf seines Gewandes ein wenig realistischer abzubilden. Im Louvre hatte ich zuvor die dünne Gaze bestaunt, die der Steinmetz scheinbar mühelos über den Körper der Nike von Samothrake herausgebildet hatte, 1300 Jahre vor Vezelay – eine einzige Steinoberfläche, aber darin ein zart vom Wind bewegtes Kleid und die klaren Konturen des Körpers darunter.  

Freitag, 25. Juli 2014

Israel - two standpoints


A friend living in France wrote me a letter about Gaza, a few days ago. He said that the philosophy of the state of Israel since the war in 1967 was "Either we will win or we will perish." I believe that this is correct, although in a short expression. Prime Minister Netanyahu, too, summarizes this thinking, saying:"If the Arabs put down their weapons today, there will be peace tomorrow. If Israel lays down its weapons today, there will be no more Israel tomorrow.“And also what my Israeli Facebook friends write sounds quite similar. The fight of our army is directed against an enemy who wants our physical destruction. We must avoid that at all costs.

Donnerstag, 24. Juli 2014

Israel - zwei Sichtweisen


Ein in Frankreich lebender Freund schrieb mir vor ein paar Tagen zu Gaza, die Staatsphilosophie Israels seit dem Krieg von 1967 sei  "Entweder wir gewinnen oder wir gehen unter". Ich glaube, dass dies trotz aller Kürze richtig gesehen ist. Auch Netanyahu fasst dieses Denken in die griffige Formel: „Wenn die Araber heute ihre Waffen niederlegen, wird es morgen  Frieden geben. Wenn Israel heute seine Waffen niederlegt, wird es morgen kein Israel mehr geben.“ Und auch aus dem, was meine israelischen Facebook-Freunde schreiben, klingt es ganz ähnlich: der Kampf unserer Armee richtet sich gegen einen Feind, der unsere physische Vernichtung will. Das müssen wir mit allen Mitteln verhindern.

Samstag, 19. Juli 2014

Sommerpredigt


Ev.-Freik. Gemeinde Remscheid
 
Der Grundgedanke meiner Predigt* ist gegenüber den ersten Planungen sehr stark gekürzt worden. Das tut dem Kernanliegen - ein Interesse und Liebe weckender Gesamtüberblick über die acht Seligpreisungen - sicherlich gut und nimmt auf die Situation der Zuhörer in der Sommerhitze, die derzeit herrscht, Rücksicht.

 
Trotzdem habe ich die vielen guten Ideen der etwa zwölf freundlichen Helfer, die mir geschrieben haben, nicht vergessen. Ich hoffe, der eine oder die andere werden in der fertigen Predigt etwas von dem wiederfinden, was sie mir geraten haben. Man kann die Predigt bereits kurze Zeit nach dem Gottesdienst im Internet anhören.

Mittwoch, 16. Juli 2014

Hegel ist überall


Sieben Monate habe ich gebraucht, um mich durch das 573 Seiten starke Buch „Hegel“ des kanadischen Philosophen Charles Taylor zu arbeiten. Am Ende steht der überwältigende Eindruck, dass sich in dem großen Gedankengebäude Hegels, von dem ich längst nicht alles verstanden habe, die ganze moderne Welt seit dem Jahre 1770, in dem Hegel geboren wurde, unterbringen lässt. 

Sonntag, 22. Juni 2014

Türkisch als Dienstsprache

Eindrücke vom Festival der Sprachen und Kulturen in Düsseldorf

Auf dem umjubelten Höhepunkt des Festivals tanzten 24 Schüler aus Afrika und dem Kaukasus einen streng choreografierten Volkstanz zu türkischen Rhythmen. Mit Verwunderung sah ich, wie die zwölf afrikanischen Schüler (aus Uganda und Südafrika) ihre geringfügigen Nachteile gegenüber der schnellen Tanzpräzision ihrer zwölf Kollegen aus dem Kaukasus (aus Aserbaidschan und Georgien) mehr als wett machten, indem sie ihren eigenen „Swing“ in die Darbietung einbrachten. Das Auge wanderte ständig zwischen den Gestalten der dunkel- und hellhäutigen Tänzer hin und her, die sich bald in einheitlichen Linien aufstellten, bald wieder wirbelnd miteinander vermischten. Es waren immer und überall dieselben Schritte, aber es war jeweils eine andere schwarze oder weiße Körpersprache, mit der sie ausgeführt wurden. Zusammen in seiner Summe war es perfekt und wurde mit einer frenetisch geforderten (und gewährten) Zugabe gefeiert.

Montag, 16. Juni 2014

Eine Lücke füllen (IV) - die Seligpreisungen auf einen Blick

An dieser Stelle möchte ich gerne versuchen, die Seligpreisungen einmal so zusammenzufassen, dass sie wie auf einen Blick erkennbar werden. In meinem späteren Vortrag könnte ich das mithilfe von Powerpoint auch sichtbar machen.

Freitag, 13. Juni 2014

Eine Lücke füllen (III) – Zwei Arten von Seligpreisungen


Mittlerweile habe ich mein Ziel, acht Ideengeber zu finden, vollständig erreicht und bin sogar mit etwas mehr Leuten im persönlichen Gespräch über Gedanken zu meinem Vortrag. Einige von ihnen haben sich ein oder zweimal gemeldet und in den Tagen darauf geschwiegen, aber es ist ja auch mittlerweile Fußballweltmeisterschaft…

Donnerstag, 12. Juni 2014

Eine Lücke füllen (II) - Das Evangelium ist ausgewandert

In einem Buch über kirchliche Entwicklungen im Amerika der dreißiger Jahre wird der interessante Gedanke geäußert, dass mit dem Kirchenaustritt einer großen Zahl von Menschen des 20. Jahrhunderts viele Grundüberzeugungen der Kirchen sozusagen zusammen mit den Menschen aus der Kirche ausgewandert sind und jetzt eine Art weltliches Glaubensbekenntnis bilden.

Mittwoch, 11. Juni 2014

Eine Lücke füllen

Laut einer Statistik* glauben zwei Drittel der US-Amerikaner, dass die Bibel die Antwort auf alle oder fast alle grundlegenden Fragen des Lebens enthält. Allerdings können nur ein Drittel Jesus als den Mann benennen, der die Bergpredigt gehalten hat.

Sonntag, 8. Juni 2014

Sommersprossiges Gotteslob


Während  eines Sommerurlaubs an der Küste las uns eine englische Freundin das Gedicht von der gefleckten Schönheit „Pied Beauty“ vor. Ich habe eine lebendige Erinnerung an ihr sommersprossiges Gesicht, das die gescheckte Natur aller Gottesschöpfung aufs Beste repräsentierte.  

Montag, 19. Mai 2014

Warum ich gerne Freikirchler bin

 
 
Aus der Zeitschrift "Die Gemeinde" vom 18. Mai 2014

Abschweifende Gedanken während einer hochkirchlichen Feier
Vor ein paar Wochen hat mich ein katholischer Freund eingeladen, ihn zur Sonntagsmesse zu begleiten. Wir trafen uns früh, im Eingang der Kirche. Er hatte mir geraten, zeitig zum  gewöhnlich sehr gut besuchten Gottesdienst zu kommen, um auf jeden Fall einen Sitzplatz zu haben.

Samstag, 5. April 2014

Kann man sein Land hassen?


Während Obamas erstem Wahlkampf (2008) musste er sich sehr hastig von dem schwarzen Pastor Jeremiah Wright trennen, zu dessen Kirche Obama damals gehörte. Pastor Wright hatte über einige Missstände im Verhältnis der weißen zu den schwarzen Amerikanern gepredigt und sich zu der Äußerung hinreißen lassen „Gott verfluche Amerika“ – „God curse America“, eine böse Umkehrung des üblichen „God bless America“.

Freitag, 14. Februar 2014

Maria



Die Kirche der armenischen Katholiken, in deren Gästehaus ich untergebracht bin, steht an der vierten Station des traditionellen Kreuzweges durch die Jerusalemer Altstadt, der Via Dolorosa. Hier soll Jesus seiner Mutter begegnet sein. Die Bibel berichtet von dieser Begegnung nicht, wohl wird erzählt, dass Maria unmittelbare Zeugin der Kreuzigung war. 

Donnerstag, 13. Februar 2014

In Hebron


Die Höhle von Machpela
Hat Abraham wirklich gelebt? In seinem Josephsroman lässt Thomas Mann  die Erinnerung an Abraham sich im Gedächtnis seiner Nachkommen auf eine schöne, fast beseligend zu nennende Weise verwischen. Am Ende erzählen sie seine Geschichten als ihre eigenen und fügen eigene Erlebnisse aus neueren Zeiten den alten Geschichten Abrahams bei. Es entsteht auf diese Weise eine Art von Mega-Person, deren Ich-Bewusstsein sich von Generation zu Generation weitervererbt. „Abraham“ entspricht einer ganzen Menschheitsperiode. So jedenfalls legt es uns Thomas Mann in seinem Roman nahe, gestützt auf die theologischen Erkenntnisse seiner Zeit, die er damals ausgiebig studiert hatte.

Dienstag, 11. Februar 2014

In Tekoa


Das Brüllen Gottes

Die zweite Tagesetappe begann heute nahe Teque, dem alten Tekoa, aus dem der Prophet Amos stammt. Ein Schafzüchter ist Amos hier gewesen, bevor er Worte „schaute“, wie es im ersten Vers des Amosbuches heißt, und mit diesen Worten eine insgesamt nachtfinstere Zukunft für das Volk Israel. Er lebte um das Jahr 750 v.Chr. herum, und dunkel war die Zukunft damals in der Tat. Krieg, Vertreibung und Leben im Exil folgten für die meisten seiner Zuhörer. 
Das Besondere an Amos Worten scheint mir der brüllende Ton zu sein, den Gott selbst anschlägt und den Amos mit seiner eigenen starken Sprache aufnimmt und wiederholt. „Vom Zion her brüllt JHWH“, sagt der zweite Vers, und was Adonai zu sagen hat, ist bis auf fünf kleine Verse am Ende, in denen es Hoffnung gibt, ein einziger Erweis seines unerbittlichen, herausgebrüllten Zorns.

Die Ausleger haben sich darum bemüht, die Ursache dieses Zornes irgendwie auch für unsere Zeit plausibel zu machen. Soziale Ungerechtigkeit herrschte im Land, das ist wahr. Aber wenn man die acht oder neun Buchseiten in einem Zug durchliest, dann bleibt der deprimierende Gesamteindruck einer Welt, die von Gott mit allen Fasern seines Wesens abgelehnt wird. Es geht am Ende nicht nur um grobe Verfehlungen, etwa dass man Menschen verkauft („den Armen wegen eines Paars Sandalen“) und Bestechung und Unrecht regieren lässt, es geht um eine stinkend und dekadent gewordene Lebensweise der Menschen. Da sind Betrunkene, die ihren Rausch neben dem Altar ausschlafen, da sind Opferfeste, die bei Gott körperliche Übelkeit erzeugen und die er insgesamt verwirft.
Wir als Christen haben uns an den wenigen Versen des Amosbuches festgehalten, wo es etwa heißt, „Suchet mich, so werdet ihr leben.“ Aber in Wahrheit gehen kleine helle Worte wie dieses unter im Schwall der dunklen brüllenden Worten des Propheten, etwa wenn er sich darüber beklagt, dass alle die grausamen Strafen vergeblich waren, die im vierten Kapitel im Einzelnen aufgeführt werden. Niemand hat darauf mit Umkehr und Buße reagiert. Die Menschen sind in ihrer Verlorenheit gefangen.

Was können wir aus diesem Buch gewinnen? Der bekannte Theologe Karl Barth hat die Worte des Amos zu den stinkend gewordenen Opferfesten in seiner Abschiedsvorlesung zitiert, um vor einem Zustand zu warnen, wo „Gott sich unserem frommen Werk entziehen könnte.“
Das ist leise und milde formuliert, vergleicht man es mit der brüllenden Rücksichtslosigkeit des Amos. Aber ich habe trotzdem Barths Gedanken nie vergessen, seitdem ich sie vor vielen Jahren einmal gehört habe (und habe sie jetzt im Internet wiedergefunden). Gott kann sich abwenden, das sollte man wissen, und wenn er in Zorn gerät, kann er aufbrüllen wie ein Löwe.

Montag, 10. Februar 2014

Al-Khadder



Der Ritter mit der mythischen Gestalt des Al-Khadder ("der Grüne"), die im ganzen Orient verehrt wird, vereinigt muslimische und christliche Vorstellungen in sich. Südlich von Bethlehem wird in den Dorf  Al-Khadder, das ich besucht habe, auch des Heiligen Georgs, des Drachentöters, gedacht, der für die Christen hier der Schutzpatron Palästinas ist. Kleine Reliefs mit seinem Bild und dem Drachen zu seinen Füßen und dem Drachen zu seinen Füßen sind über den Eingangstüren vieler Häuser angebracht. 

Sonntag, 9. Februar 2014

In Bethlehem

"We have to touch people"

Für viele Christen ist hier in Bethlehem der Ort des wichtigsten Ereignisses in der Geschichte ihrer Religion: Jesus kommt zur Welt. Alles andere folgt daraus, Karfreitag, Ostern, Pfingsten - nichts geht über Weihnachten. So hat es unter vielen anderen auch der bekannte Theologe Karl Barth gesehen.

Sonntag, 12. Januar 2014

Planning Palestine



Continuing last year’s walk on the “Abraham Path”, northern part, I will walk the southern part in February. My schedule is written down below. 
 



Hamze, November 2012 in Remscheid
My friend Hamze Awawde from Dura near Hebron will accompany my on the way, and maybe bring along some of his friends. Hamze encouraged me with a lot of advice for my first trip, I am glad to have him around on my second!

I also invite people along the way to join me for a mile or more. I will write so some of them individually - but maybe others will just join by chance, like last year.